Hörster entwickeln lange Wunschliste für ihr Dorf

Lage-Hörste. Nachbarn sind Brückenbauer, wenn es darum geht, neu Zugezogene zu integrieren. Die Angebote der Vereine müssen mehr auf die Interessen der Zielgruppen zugeschnitten werden und außerdem auch über mehrere Kanäle kommuniziert werden. Für das Dorf Hörste gibt es Ideen für neue Veranstaltungsformate, auf der Wunschliste steht unter anderem die Verbesserung des Bus-Taktung. 64 Hörsterinnen und Hörster haben bei der Heimatkonferenz mitgemacht. Die Ergebnisse wurden durch das Team des Innovationszentrums zusammengefasst. Sie sollen nun in Arbeitsgruppen umgesetzt werden.

Die Liste der Vorschläge, wie Hörste sich in den kommenden Jahren weiterentwickeln könnte, ist lang. Und das, was zusammengetragen wurde, ist zu einem Teil bereits vor fast zwei Jahrzehnten bei einer Umfrage im Dorf als Ergebnis festgehalten worden. Doch die Zeiten haben sich geändert, mithin gibt es mehr Kanäle, um zu kommunizieren und die Angebote nach außen zu tragen. Denn auch das hat eine aktuelle Umfrage im Dorf im Vorfeld der Heimatkonferenz im Haus des Gastes ergeben : Viele Dorfbewohner wissen nicht, was es bereits alles gibt. Bei der Umfrage wurden 438 Fragebögen abgegeben. Die Ergebnisse lieferten die Basis für die sich anschließende Heimatkonferenz, die der Verein &bdquo;leben in Hörste“ initiiert hatte, die LZ berichtete.

Mit der Resonanz war der Vorstand sehr zufrieden. Die 64 Teilnehmer nahmen sich verschiedene Themenfelder vor und versetzten sich in unterschiedliche Personen. Alle Ideen wurden notiert. Was hilft jemandem, der neu zugezogen ist, um sich im Dorfleben zu integrieren? Wie holt man Menschen aus der Einsamkeit? Wie können Vereine Ehrenamtliche gewinnen? Gibt es Angebote für Jugendliche oder was könnte sie motivieren?

Interessen stärker berücksichtigen Man müsse zuhören, was die Menschen wirklich interessiert und nicht vorschreiben, was sie interessieren sollte. Für Eltern böten sich Kinderturnen, Austauschformate oder Co-Working an, Jugendliche könnten sich in einem Computerclub oder in der selbst organisierten Disco treffen, Senioren favorisieren Schach, Boule oder kleinere Aufgaben.

Ein wichtiger Schlüssel für die Integration sei die Nachbarschaft. Straßenfeste oder Aktionen zur Advents- und Weihnachtszeit festigten die Gemeinschaft. Eine wichtige Rolle sahen die Teilnehmer der Hörste-Konferenz im Haus des Gastes. Dort gebe es sehr gute Möglichkeiten, Angebote zu machen.

Ein Knackpunkt sei, dass es bislang kein einheitliches Informationssystem im Dorf gebe. Deshalb soll die digitale Kommunikation ausgebaut werden. Es könnte ein Dorf-QR-Code entwickelt werden, der an Bushaltestellen und weiteren zentralen Plätzen platziert wird. Eine Dorf-App oder eine Dorf-Webseite müssten regelmäßig gepflegt werden, denn dort würden alle Informationen über Veranstaltungen und Angebote zentral veröffentlicht. Weiterhin sollte die Social-Media-Präsenz ausgebaut werden.

Wer neu zuzieht, soll auf einem Willkommenflyer eine Übersicht der Vereine, Nachbarschaftsfeste und Kontaktpunkte bekommen. Außerdem könnten Paten weiterhelfen, es soll ebenso weiterhin einen Neubürgerempfang geben.

Weil es einfacher ist, sich in Projekten ehrenamtlich zu engagieren und damit eventuell dauerhaften Zugang zum Verein zu finden, soll die Vereine eine Wunschliste mit Projekttagen erstellen. Im Haus des Gastes soll jeden Monat im Jahr ein Dorf-Café abwechselnd von den Vereinen organisiert werden.

Laientheater, Dorfcafé, Kino und Gesundheitsseminare Das Dorfleben könnte mit Veranstaltungsformaten in Schwung gebracht werden: Hausaufgabenhilfe, eine Nacht des Tanzens, Filmabende, Kinoveranstaltungen, Comedy. Laientheaterspiel, Kochevents, Gesundheitsseminare, Spielenachmittage und vieles mehr stehen auf der Liste.

Außerdem auch eine bessere Anbindung an den ÖPNV. Verlässlichere Verbindungen und eine bessere Taktung der Buslinien sind unter anderem gewünscht. Auch mehr Mülleimer und Parkmöglichkeiten im Ortskern. Bürgermeister Matthias Kalkreuter hatte ebenfalls an der Konferenz teilgenommen und einige Wünsche liegen in der Zuständigkeit der Stadt Lage. &bdquo;Es ist in Hörste eine Aufbruchstimmung spürbar. Das sieht man an der sehr guten Beteiligung an dieser Konferenz und den vielen Ideen, die hier zusammengetragen wurden“, sagte Kalkreuter. Gleichwohl müsse man die finanzielle Situation der Stadt Lage im Blick behalten. &bdquo;Und da sieht es finster aus.“ Es werde nicht so sein können, &bdquo;dass die Stadt alles macht“, das ehrenamtliche Engagement sei gefragt - und das gebe es in Hörste.

Wie es weitergeht? Es werden Arbeitsgruppen gebildet, die eine Auswahl der zukünftigen Projekte treffen werden, die Prioritätenliste soll am 13. September geplant werden. Am 11. Oktober geht es um das, was zeitnah umzusetzen wäre.

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