Standortsuche für OGS-Mensa: AWO Müssen-Billinghausen kann wohl im TuS-Culum bleiben

Lage-Müssen. Den AWO-Ortsverein Müssen-Billinghausen plagten in den vergangenen Monaten große Sorgen: Weil der offene Ganztag im Jahr 2026 zur Pflicht wird, müssen die Kinder an den Grundschulen mit Essen versorgt werden. Im vergangenen Herbst waren Gerüchte lautgeworden, dass die Stadt Lage in Erwägung zieht, die Kinder im TuS-Culum zu versorgen und dort eine Mensa einzurichten, denn der Teilstandort der Bunten Schule liegt nebenan. Deshalb bangte der Ortsverein um seinen Treffpunkt. Etwa 20 Mitglieder haben am Freitag einen Termin mit Bürgermeister Matthias Kalkreuter wahrgenommen, um eine Unterschriftensammlung zu übergeben und damit einen Bürgerantrag zur nächsten Ratssitzung einzubringen, um Klarheit über den Stand der Planung zu erlangen.

Das TuS-Culum war vom TuS Müssen-Billinghausen in Eigenregie gebaut und Mitte 2000 eingeweiht worden. Heute dient es dem Sportverein für Feiern und den Sport, es wird außerdem für offizielle Veranstaltungen der örtlichen Vereine genutzt. Der AWO-Ortsverein richtet dort zudem regelmäßig Nachmittage aus oder lädt zu Frühstückstreffen ein. Im Schnitt kommen laut Ortsvereinsvorsitzender Monika Hölscher etwa 50 Seniorinnen und Senioren. In erster Linie gehe es um den Austausch untereinander. Der Treffpunkt im TuS-Culum sei beliebt, weil er gut zu erreichen ist.

AWO befürchtet Probleme Sollte an gleicher Stelle allerdings das Mittagessen für die Kinder ausgegeben werden, so die Befürchtung, könnte das gravierende Auswirkungen auf die Aktivitäten des Ortsvereins haben. Die AWO-Treffen beginnen um 15 Uhr, allerdings bedarf es einiger Vorbereitung. Es müssen im Vorfeld zum Beispiel Tische gestellt und eingedeckt werden, und auch in der Küche sind Vorbereitungen möglich - das ist laut Hölscher parallel zum Mensa-Betrieb nicht umzusetzen. Später anzufangen, sei ebenfalls nur schwer möglich, da die meisten Senioren, besonders im Winter, gerne vor Einbruch der Dunkelheit zu Hause sind.

Hölscher und ihr Ortsverein fühlten sich von der Stadt und der Politik allein gelassen. Eine Kontaktaufnahme mit den gewählten Ratsmitgliedern aus Müssen und Billinghausen habe nur wenig Resonanz erfahren, und auch ein Gespräch mit der Stadt habe wenig Aufschluss gebracht. Deshalb sollte mit dem Einreichen des Bürgerantrags Klarheit geschaffen und das Thema im Rat auf die Agenda gebracht werden. Doch den Antrag brauchten die AWO-Mitglieder am Ende gar nicht mehr einreichen.

Sportverein macht Rückzieher Im Gespräch mit den Mitgliedern bekräftigte der Bürgermeister noch einmal die Notwendigkeit, einen geeigneten Platz für die Mensa zu finden, denn schließlich greife der Rechtsanspruch für die offene Ganztagsschule in Kürze. &bdquo;Da ergibt es maximal Sinn, die Raumprogramme, die vorhanden sind, zu nutzen“, sagte Kalkreuter. Darum sei auch über das TuS-Culum als möglichen Standort nachgedacht worden.

Doch wegen der Pachtverhältnisse habe die Stadt gar nicht das letzte Wort über die Nutzung. &bdquo;Der TuS Müssen-Billinghausen ist derjenige, der darüber zu entscheiden hat“, so der Bürgermeister weiter. Deshalb sei auch der Verein, der noch mindestens bis 2033 Pächter bleibt, der erste Ansprechpartner für die Stadt gewesen - und nicht der AWO-Ortsverein.

D er Sportverein hatte sich laut Kalkreuter im vergangenen Jahr gesprächsbereit gezeigt und hatte der Stadt die Möglichkeit gegeben, erste Pläne für das TuS-Culum mit Mensabetrieb zu machen. Doch mittlerweile haben sich die Vorzeichen geändert: &bdquo;Der TuS Müssen-Billinghausen ist nicht mehr bereit, über das Thema in weitere Verhandlungen zu treten. Dieses Projekt ist an dieser Stelle beendet“, erläuterte Kalkreuter.

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