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Baustelle

Starkregen unterbricht immer wieder die Bauarbeiten für den Hochwasserschutz in Lage-Hagen

Lage-Hagen. Gerade in den Sommermonaten sind Starkregenereignisse inzwischen keine Seltenheit mehr. Immer wieder trifft es den Ortsteil Hagen, wo Schlamm und Wasser von den angrenzenden Feldern auf die Straßen und Grundstücke der Anwohnerinnen und Anwohner gespült werden. Zuletzt vor gut eineinhalb Wochen, als ein kurzes Gewitter am Montagnachmittag erneut für unwetterbedingte Einsätze der Feuerwehr sorgte. Straßeneinläufe mussten freigelegt und Straßen von Schlamm befreit werden. Vor allem die Afrika- und Fröbelstraße, der Lönsweg und der Liemer Weg sind immer wieder stark betroffen.

Nach einem extremen Unwetterereignis 2023 hatte die Stadt bereits Maßnahmen ergriffen, um Hagen und auch Waddenhausen künftig besser zu schützen. Dafür wurden hinter der Bebauung am Lönsweg ein Graben und ein Wall angelegt. So soll vermieden werden, dass Wasser von den angrenzenden Feldern in die Wohnhäuser läuft. Schon 2024 kündigte die Stadt an, dass diese Maßnahme nur ein Teil einer größeren Planung für den Hochwasserschutz sei. Die Umsetzung läuft aktuell, muss aber immer wieder wegen starker Niederschläge unterbrochen werden.

Der Einbau der Großprofilrinnen läuft. Sie sollen künftig dafür sorgen, dass Regenwasser kontrollierter ablaufen kann. - © Lorraine Brinkmann
Der Einbau der Großprofilrinnen läuft. Sie sollen künftig dafür sorgen, dass Regenwasser kontrollierter ablaufen kann. (© Lorraine Brinkmann)

„Die Baustelle liegt noch halbwegs im Zeitplan“, erklärt die Stadt dazu auf Nachfrage. Die Niederschläge verursachen immer wieder Unterbrechungen und die Baugrube musste schon mehrmals von Schlamm befreit werden, um die Arbeiten fortsetzen zu können.“ Das verzögere den Fortgang. Bisher habe das ausführende Unternehmen das aber gut im Griff. Das Ziel, in fünf Wochen fertig zu sein, sei für die Stadt immer noch realistisch. Sollte das Wetter aber weiterhin so wechselhaft bleiben, könne es durchaus auch länger dauern.

Kein Platz für Retentionsflächen

Die Stadt investiert in Hagen rund 300.000 Euro in den Einbau von Großprofilrinnen, die einerseits die Gräben vergrößern und andererseits das Regenwasser besser ableiten sollen. Im Bereich der Kreuzung Afrikastraße/Lönsweg wird außerdem die Bodenschwelle versetzt, damit sich dort das Wasser nicht mehr nach links und rechts verteilt, sondern über den Lönsweg in Richtung Wittbrede abgeleitet wird. Platz für Retentionsflächen ist hier nämlich kaum vorhanden.

Ein Unwetter Ende Juni war allerdings so stark, dass während der Bauarbeiten der Kreuzungsbereich erneut überschwemmt und bis zur Wiederaufnahme der Arbeiten mittels eines Sandsackwalls gesichert wurde. Die Kreuzung war infolgedessen gesperrt. „Die Säcke wurden zwischenzeitlich an die Seite geräumt, und die Verkehrsberuhigung ist abgetragen. Diese Abtragungen haben beim letzten Starkregen verhindert, dass das Wasser in die Afrikastraße abgebogen ist,“ heißt es von der Stadt weiter.

Parallel hat sich auch die CDU erneut einen Eindruck vor Ort verschafft und mit Bürgerinnen und Bürgern gesprochen, wie die Fraktion in einer Pressemitteilung erklärt. Um Problemlagen zu erörtern und mögliche Lösungen zu präsentieren, habe man sich auf dem Hof Fritzensmeier getroffen. Besonders wertvoll sei die Unterstützung von Landratskandidat Meinolf Haase gewesen, der beim Kreis für den Bevölkerungsschutz in Lippe zuständig ist. Dieter Hagedorn habe als Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe angeboten, seine Erfahrungen aus anderen lippischen Kommunen einzubringen.

„In Anbetracht der zunehmenden Wetterextreme ist es entscheidend, dass die Gemeinde, die Verwaltung und die Bürger zusammenarbeiten, um nachhaltige Lösungen zu finden und zu implementieren“, schreibt die CDU.

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