Darum möchte die Stadt Lage ihr Straßenbeleuchtungsnetz an WestfalenWeser verkaufen

Lage. Das Energieunternehmen WestfalenWeser tritt derzeit mit dem Angebot an Kommunen heran, das Straßenbeleuchtungsnetz zu erwerben und in das Netz der allgemeinen Stromversorgung zu übernehmen. So auch in Lage, wo WestfalenWeser bereits im Juli im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung berichtet hatte. In dessen jüngster Sitzung stand nun der Beschluss auf der Tagesordnung, die weiteren Vorarbeiten für einen Verkauf voranzutreiben. Aus der Politik gab es dazu aber noch ein paar Nachfragen.

Die Verwaltung sieht in der Veräußerung gleich mehrere Vorteile, wie Bürgermeister Matthias Kalkreuter erklärte. Wenn das Straßenbeleuchtungsnetz in das allgemeine Stromnetz integriert wird, falle für die Stadt zum Beispiel die Unterhaltung weg. Auch für Reparaturen sei sie dann nicht mehr zuständig. Der obere Teil der Laternen, so zumindest der jetzige Plan, verbliebe übrigens bei der Stadt. Für den Betrieb und auf die Qualität der Straßenbeleuchtung gäbe es keinerlei Nachteile. Die Stadt sieht im Verkauf eine Win-Win-Situation, erklärte Kalkreuter. Das hätten auch erste Untersuchungen und Berechnungen ergeben.

Neben der Tatsache, dass die Stadt nicht mehr für Unterhaltung aufkommen müsste, würde sie außerdem Gelder bekommen, die zum Abbau von Krediten zur Liquiditätssicherung genutzt werden könnten. Das wiederum würde bedeuten, dass sie ihre Zinsaufwendungen verringern kann. In einem zweiten Schritt möchte die Stadt aber auch prüfen, ob es sinnvoll ist, auch die oberen Teile ihrer Straßenlaternen zu verkaufen. Für beide Schritte seien aber noch weitere Vorüberlegungen, Prüfungen und Berechnungen notwendig, erläuterte der Bürgermeister. Die abschließenden Prüfungen stünden also noch aus. Der endgültige Beschluss soll zum 1. Januar 2026 erfolgen.

&bdquo;Kein Einfluss mehr“ Martina Hannen (FDP) äußerte Bedenken bezüglich der Vorteilhaftigkeit, die Kalkreuter ansprach. &bdquo;Die Stadt hat nach einem Verkauf keinerlei Gestaltungsmöglichkeiten mehr. Wer kauft denn den oberen Teil, wenn der untere an WestfalenWeser veräußert wurde?“ Sollten Netz und Laternen verkauft werden, habe die Stadt überhaupt keine Einflussmöglichkeiten mehr. Ziel der Stadt sei es, diese durch den Verkauf dauerhaft finanziell zu entlasten, erklärte Matthias Kalkreuter.

Den Sorgen der FDP schloss sich auch Angelika Schapeler-Richter (FWG/BBL) an. Im Moment stünde aber ohnehin noch keine Entscheidung über den Verkauf zur Debatte, sondern erst mal die weitere Datenermittlung. Mehrheitlich beschloss der Rat, die weiteren Vorarbeiten für den Verkauf des Netzes voranzutreiben. Die Prüfung eines Verkaufs der gesamten Beleuchtung wurde einstimmig beschlossen.

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