Tierheim sucht Zeugen: Neun Kaninchen in Lage-Heiden ausgesetzt

Lage-Heiden/Detmold. Das Tierheim Detmold wendet sich mit - wie es selbst schreibt - einer &bdquo;unglaublich schäbigen“ Geschichte an die Öffentlichkeit. Am Donnerstag, 6. November, hat ein bislang unbekanntes Pärchen mutmaßlich neun Kaninchen in einem Gebüsch am Feldweg, der von der Bremker Straße abgeht, ausgesetzt. Nur aufmerksamen Zeugen und dem Einsatz zahlreicher Tierfreunde sei es zu verdanken, dass die Tiere diese Aktion überlebt haben. Vorübergehend werden sie nun im Tierheim betreut. Sobald ein Tierarzt sie &bdquo;freigibt“, sollen die neun Deutschen Riesen-Mixe vermittelt werden, erklärt Maria Toman, die für die Öffentlichkeitsarbeit des Tierheims verantwortlich ist.

Eine Spaziergängerin habe bei der morgendlichen Runde mit ihrem Hund einen Mann und eine Frau beobachtet, die aus einem grau-blauen Opel Corsa etwas herausgehoben und im Gebüsch abgesetzt hätten, schreibt das Tierheim. Zunächst sei die Frau davon ausgegangen, es handele sich um illegal abgeladenen Müll. Dann habe sie aber festgestellt, dass es sich um neun junge Kaninchen handelte, die wie eben solcher entsorgt worden seien.

Was folgte, war eine große Rettungsaktion, an der sich auch zwei Landwirte und einige Kinder beteiligt hätten. &bdquo;Heldin des Tages war ein kleines Mädchen, das sich unermüdlich durch das dichte Gestrüpp wühlte, um den Tierchen zu helfen – eine bewundernswerte und großartige Leistung“, so das Tierheim. So konnten schließlich alle Tiere in Sicherheit gebracht werden.

Vorübergehend in Quarantäne &bdquo;Draußen hätten die Kaninchen den Tag nicht überlebt“, ist sich Maria Toman sicher. Immerhin seien die Temperaturen mitunter schon einstellig und die Tiere hätten aufgrund ihres jungen Alters noch keine Unterwolle. Gefährlich sei das Aussetzen der Tiere aber auch für Wildkaninchen, denn das könnte dazu führen, dass sich beide miteinander paaren und Krankheiten übertragen werden.

Ein Tierarzt werde die neun Kaninchen nun untersuchen, impfen und die Böckchen, falls schon möglich, kastrieren. &bdquo;Vorübergehend sind die Tiere in Quarantäne untergebracht und die Männchen und Weibchen getrennt worden“, erklärt Maria Toman. Das soll eine Ansteckung der schon im Tierheim lebenden Kaninchen mit möglichen Krankheiten und eine Vermehrung der Tiere vermeiden.

Für das Tierheim stellt das allerdings eine große Herausforderung dar, immerhin sei man mit insgesamt 26 Kaninchen nun an der absoluten Belastungsgrenze. Und das auch, weil die Fälle des Aussetzens von Tieren laut Maria Toman zuletzt zugenommen hätten. Erst kürzlich seien vier Kaninchen auf einem Firmengelände in Detmold entdeckt worden. Gefundene Katzenbabys würden nahezu täglich im Tierheim abgegeben.

Tierheim sucht Zeugen &bdquo;Dass Aussetzen von Tieren ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat“, macht Maria Toman noch mal deutlich und hofft, dass das Paar ausfindig gemacht werden kann. Die Polizei sei über den Vorfall informiert worden. Wer Hinweise zum blau-grauen Opel Corsa mit den Kennzeichenfragmenten &bdquo;LIP-QB“ geben kann, wird gebeten, sich im Tierheim unter Tel. (05231) 24468 zu melden.

Sobald die neun Kaninchen vermittelt werden können, wird es auf der Homepage übrigens eine Info dazu geben, sagt Toman. Interessenten sollten sich aber im Klaren darüber sein, dass die neun Tiere &bdquo;recht groß“ werden und nicht in Kleintierkäfigen gehalten werden sollten. Außerdem könnten sie derzeit noch nicht draußen leben. Neben den neun Deutschen Riesen-Mixen warten aber auch noch zahlreiche andere Kaninchen auf ein Zuhause. Weitere Infos gibt es unter www.tierheim-detmold.de

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