Lage-Müssen. Als Cowboy verkleidet hat Manfred Kloß seine Frau beim Karneval im Jahr 1959 nachhaltig beeindruckt. Im Siekkrug in Lage-Pottenhausen haben sie damals gemeinsam gefeiert und sich ineinander verguckt. Ein Jahr später haben Gerda und Manfred Kloß standesamtlich geheiratet, zwei Jahre später dann auch noch kirchlich. Aus Schlesien und Westpreußen kamen Gerda und Manfred Kloß als Kriegsflüchtlinge nach Lippe. Mit 16 und 22 Jahren lernten sie sich kennen und da habe es gleich gepasst. Vier Kinder bekamen die Eheleute und können sich heute über beachtliche 13 Enkel- und 16 Urenkelkinder freuen. „Hier bei uns ist immer etwas los, alle wohnen im näheren Umkreis“, sagen die beiden freudig. Und auch zur Feier der Eisernen Hochzeit erwarten die Eheleute eine ganze Menge Besuch, denn 65 gemeinsame Ehejahre müssten schließlich gebührend gefeiert werden. Gemeinsame Urlaube Gerda Kloß, geborene Brückner, absolvierte in jungen Jahren eine Ausbildung zur Näherin bei Seidensticker in Lage. Als die Kinder kamen widmete sie sich zunächst deren Betreuung und stieg später wieder in ihren erlernten Beruf ein. Manfred Kloß arbeitete zunächst zehn Jahre lang in der Landwirtschaft, dann in der Zuckerfabrik und danach 30 Jahre lang auf dem Bau als Estrichverleger. Im Jahr 1973 bauten die Eheleute gemeinsam in Eigenleistung ihr Haus. Der heute 89-Jährige hat sein Leben lang nur den Motorradführerschein gehabt, nicht aber den fürs Auto. Und so fuhr die heute 83-Jährige ihre Familie regelmäßig in die gemeinsamen Urlaube in die Röhn, zum Gardasee oder nach Spanien. Auch heute sind die beiden noch gern unterwegs, unternehmen regelmäßig Ausflüge in die Umgebung oder unternehmen mit ihren Kindern zusammen eine Kreuzfahrt, wie jüngst im Mai dieses Jahres im Mittelmeer. „Das würden wir sehr gern noch einmal wiederholen“, sind sich die Eheleute einig. Ein Zusammenleben ohne Streit, da sind sie sich auch einig, das gehe nicht. Wichtig sei es, wenn man so lange zusammenbleiben wolle wie sie selbst, manchmal nachzugeben.