Lemgo. „Kostet der Parkplatz am Regenstor mittlerweile eine Gebühr?" Mit dieser Frage haben einige Leser in den vergangenen Tagen die LZ-Redaktion konfrontiert. Der Hintergrund: Sie hatten an Stellen, auf denen sie seit Jahren parken, plötzlich einen Strafzettel bekommen. Das liegt jedoch nicht an einer geänderten Gebührenordnung.
„Wir überwachen den Parkplatz regelmäßig", meint Monika Römer von der Stadtverwaltung. Sie wolle nicht ausschließen, „dass hier in letzter Zeit vermehrt kontrolliert wird". Das liege daran, dass viele Stadtbesucher außerhalb der gekennzeichneten Flächen parken würden – und das ist verboten. „Es kommt dabei zu einer Vollsperrung. Die Autos stehen zum Teil auf den Fahrbahnen und verhindern so das Durchkommen zur Südseite des Parkplatzes", erklärt Römer.
Vor Ort zeigt sich: Viele weichen nun auf den angrenzenden Schotterplatz aus, um ihr Auto abzustellen. „Der Regenstorparkplatz endet mit der Asphaltierung. Der Schotterplatz ist kein Parkplatz, er gehört dem Betrieb ,Straßen und Entwässerung Lemgo. Früher war der Bereich auch mit einer Kette abgesichert. Das Parken auf der Fläche wurde bislang geduldet", sagt Monika Römer.
Auch Elisabeth Bussmann hat schon einmal eine Knöllchen auf dem Regenstorplatz kassiert. „Ich parke hier seit drei Jahren, und auf einmal hatte ich ein Ticket. Erst als ich gelesen habe, dass ich nicht auf der gekennzeichneten Fläche stand, wurde mir bewusst, dass ich etwas falsch gemacht habe", meint die 23-Jährige. Außerdem seien die Flächenmarkierungen schon bei Tageslicht teilweise schlecht zu erkennen. Die Schwangere erklärt, sie versuche, so nah wie möglich an der Straße zu parken: „Im Dunkeln laufe ich nicht so gerne komplett über den Parkplatz. Und die Frauenparkplätze in den vorderen Reihen werden oft von Männern blockiert."
Ein wenig Einsicht mit den strengeren Maßnahmen der Stadt hat Elisabeth Bussemann aber auch. „Schließlich parken einige Menschen wirklich unmöglich", meint sie. Dennoch sei es ärgerlich, zehn Euro musste sie für ihren Strafzettel zahlen. Viele der nicht gekennzeichneten Flächen lägen zudem so weit am Rand, dass es niemanden stören würde, wenn dort Autos stünden.
Wer kostenfrei auf dem Regenstorplatz parken möchte, kann dies auch tun – solange er innerhalb der markierten Parkflächen bleibt. Bislang sei die Stadt nicht darüber informiert worden, dass die Markierungen zu schlecht erkennbar seien, sagt Monika Römer.