Lemgo. Nach 13 Jahren gibt das Ehepaar Thomae ihre Gaststätte mit traditionell deutscher Küche auf. Ob es einen Nachfolger geben wird, steht noch nicht fest.
Grünkohlteller, Schweinemedaillons, Hirschkalbsbraten – diese Klassiker werden morgen Abend zum letzten Mal Peter Thomaes Küche im Alten Backhaus verlassen. Nach 13 Jahren gibt der 65-Jährige seine Gaststätte im Herzen Lemgos auf. Aus Altersgründen – und weil sich die Esskultur zu sehr verändert hat.
Damit schließt eines der wenigen Lemgoer Restaurants, die noch nationale Küche anbieten. „Alles sagen, die deutsche Küche sei wieder im Kommen. Davon habe ich nichts gespürt", sagt Thomae. Anja Limberg, Vorsitzende des Wirtevereins, sieht die Aufgabe des Alten Backhauses als herben Verlust: „Wir verlieren einen lieben Kollegen. Noch dazu fehlt uns ein weiteres Lokal mit regionaler Küche. International ist Lemgo dagegen gut aufgestellt." Im Gegensatz zu ihrem Kollegen sieht Limberg, die den Leeser Krug betreibt, eine klare Chance für die deutsche Küche.
Ob sich der nationale Trend langfristig durchsetzen kann, wird zumindest Peter Thomae nicht mehr feststellen. Genauso wenig stehe fest, ob das Alte Backhaus als Gastronomie weitergeführt wird. „Ein neuer Pächter ist, soweit ich weiß, noch nicht gefunden", sagt Thomae.
Für Gäste bietet sich morgen Abend ab 18 Uhr die letzte Gelgenheit Abschied zu nehmen. Schon am Sonntag wird es ernst. Bei einem Flohmarkt wollen die Thomaes von 10 bis 13 Uhr ihre Küchenutensilien, wie Töpfen, Pfannen und Geschirr, für kleines Geld verkaufen. Dann ist Schluss.
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