Lemgo. Kneipe im Wald: Auf eine Lastwagenladung voll Gastronomiemöbel sind Spaziergänger am Samstagmorgen im Stadtforst gestoßen. Nach den Aufräumarbeiten hat der Forstbetrieb die Herkunft inzwischen klären können: dank Werbezetteln für ein Konzert, die ebenfalls im Gebüsch lagen, und Fotos bei Facebook, auf denen die Stühle wiederzuerkennen sind.
Der Gastronom will die Entsorgung ordentlich in Auftrag gegeben haben – damit laufen die Ermittlungen des Schuldigen noch. Fest steht jedoch nach Auskunft von Forstwirtschaftsmeister Kai Wulfkuhle: Im Zweifelsfall ist der Kneipier derjenige, der für Aufräum-, Transport- und Entsorgungskosten von etwa 800 Euro aufkommen muss.
Zunächst habe er gedacht, dass die Spaziergänger, die den Fund bei der Stadt gemeldet hatten, auf Diebesgut gestoßen seien, unterstreicht Wulfkuhle mit Blick auf einen aktuellen Möbel-Klau in der Mittelstraße. „So schlecht waren die Stühle nämlich gar nicht", bekräftigt der Forstwirtschaftsmeister.
Die Anlieferung muss aufgrund der Menge der Möbel mit einem Lastwagen erfolgt sein – den Laderaum eines 7,5-Tonner füllten die Tische und Stühle aus, schätzt Wulfkuhle. Die Wege hinauf zum Aussichtsturm im Stadtforst sind jedoch auch gut zu befahren.
Am Ende hatten die Mitarbeiter des Forstbetriebes etwa 25 Stühle, 25 Sessel samt Sitzauflagen, zehn Tische, Stehtische, einige Barhocker sowie zwei Tüten mit Unrat aus dem Gebüsch geklaubt. „Im Müll lag auch eine große Anzahl von Flyern mit Veranstaltungshinweisen eines Lemgoer Gastronomie-Betriebes", beschreibt Kai Wulfkuhle, wie er der Herkunft der Möbel auf die Schliche kam. Im Internet stieß der Forstmitarbeiter dann bei Facebook, auf denen die Tische und Stühle wiederzuerkennen sind. Segen der Technik.