Lemgo. Rund 2.000 Meter. So viel macht der Umweg aus, der seit einigen Tagen die Verkehrsteilnehmer zwischen Isringhausen-Ring und Grevenmarschstraße erwartet. Und zwar auf Dauer. Binnen weniger Wochen sollen auch die Schranke und die Ampel scharf geschaltet werden. Obwohl eindeutig ausgeschildert, möchten die Autofahrer offensichtlich nicht vom kurzen Stichweg von der Grevenmarsch in Richtung Lagesche Straße lassen.
Das hat zumindest Heiko Fischer, zuständiger Abteilungsleiter für Straßenbau des Straßen- und Entwässerungsbetriebes (SEL), in den vergangenen Tagen beobachtet: So steht die eigens für den Lemgoer Stadtbus asphaltierte Ersatztrasse nicht nur bei den Fahrern der Omnibusbetriebe Linke und Köhne hoch im Kurs. Sie ist zwar eigentlich nur für den Busverkehr freigegeben und auch so markiert – dennoch nutzen nicht wenige Pkw-Fahrer den Schleichweg ebenfalls. Denn: Die Schranke steht auf. Noch.
Heiko Fischer sieht den Missbrauch der Bustrasse gelassen. In Kürze soll sich nämlich der Schlagbaum senken. Nach Worten von Andreas Becker, dem Bereichsleiter ÖPNV der Stadtwerke, hängt der genaue Zeitpunkt noch an der Stadtbus-Technik. Zwei sind schon ausgerüstet, der Rest folgt in Kürze. Nähert sich dann ein Stadtbus der Schranke, sorgt die Bordtechnik, die dank GPS-Signalen weiß, wo sich das Fahrzeug befindet, dafür, dass sich die Schranke öffnet.
Dann soll auch die Ampel für die Busse auf Grün schalten – und für die Autofahrer auf dem Isringhausen-Ring auf Rot.
Zurzeit – noch ohne Ampelunterstützung – ist es laut Heiko Fischer für die Busfahrer dagegen noch eine kleine Geduldsprobe, um sich zur Lemgoer Rushhour einzufädeln. „Diese kleine Verspätung holen die Busse aber wieder auf", zeigt sich Andreas
Becker jedoch zufrieden.
Die alte Verbindungsstraße, die nun nur noch für den Isri-Werksverkehr geöffnet ist, gehört künftig dem Unternehmen. Es möchte so, wie berichtet, einen zusammenhängenden großen Isri-Campus schaffen. Bislang wird dieser mittig vom Autoverkehr durchschnitten. Daher kommt es zum Tauschgeschäft: Isri bekommt die Straße, die alte Hansestadt die neue Bustrasse.