Ausbau im Sommerhäuschenweg auf Kosten der Anwohner

Lemgo. Als &bdquo;gesetzlich richtig, aber ungerecht" bezeichnet Wolfgang Jäger ein letztes Mal die Entscheidung der Stadt, den Sommerhäuschenweg auf Kosten der Anlieger auszubauen. Hilft aber nichts: Der noch fehlende Bauabschnitt wird gemacht und 90 Prozent der kalkulierten Kosten von 205.000 Euro auf die Anlieger verteilt.

Eine &bdquo;teure Reduzierung von ein bisschen Pfützenbildung", betont Wolfgang Jäger. Beruflich ist er als Geschäftsführer von Lemgo Marketing bekannt und privat im Begriff von Wüsten in den Sommerhäuschenweg zu ziehen. Sein Willkommensgeschenk als Neu-Lemgoer wird eine saftige Rechnung des Eigenbetriebs Straßen und Entwässerung sein. Doch nicht nur Wolfgang Jäger hat, wie berichtet, gegen die Entscheidung der Stadt protestiert, dem ersten Bauabschnitt nun den zweiten folgen zu lassen.

&bdquo;Vor 14 Tagen hatten wir ein Nachbarschaftstreffen – alle sind enttäuscht", fasst Wolfgang Jäger die Stimmung im Sommerhäuschenweg zusammen. Die Rede ist zwar von Rissen, Pfützen und Unebenheiten, die im Zuge des Ausbaus beseitigt werden sollen. Per Unterschriftenliste haben die Anlieger dagegen eingewendet, dass der Zustand der Straße in Ordnung sei.

Problem: Der Bauabschnitt Nummer eins ist ebenfalls noch nicht abgerechnet, also nicht durch die Anwohner bezahlt worden. &bdquo;Der Aufschub, getragen vom Steuerzahler, ist damit eigentlich seit vielen, vielen Jahren eingetreten", betont Bürgermeister Dr. Reiner Austermann. Barbara Schiek-Hübenthal als Fraktionschefin der FDP spricht von einer &bdquo;Vorfinanzierung". Abschnitt eins könne aber nur in Kombination mit Nummer zwei in Rechnung gestellt werden, daher sei der Endausbau allein schon eine Frage &bdquo;gleichmäßiger Rechtsanwendung".

Für Wolfgang Jäger ist die Sache klar: Es gehe nicht um tatsächliche Schäden an der Straße, sondern primär darum, die 270.000 Euro aus der Vergangenheit abzurechnen. &bdquo;Deshalb müssen wir eine nicht-notwendige Maßnahme akzeptieren", betont Jäger.

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