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Lemgo

Alternative Süße: Hochschule OWL bekommt 450.000 Euro für Zucker-Forschung

Lemgo. Zucker führt zu Übergewicht, Diabetes und Karies. Doch welche gesunden Alternativen gibt es, wenn man der  Verführung des Süßen nicht widerstehen möchte? Lösungen soll das Forschungsprojekt „Healthy Sugars" bringen, an dem auch das Institut für Lebensmitteltechnologie.NRW (ILT.NRW) der Hochschule OWL beteiligt ist. Zur Unterstützung ihrer Arbeit haben die Forscher jetzt 450.000 Euro erhalten.

Gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft untersuchen die Lemgoer und Detmolder Forscher die Anwendung von Zuckeralternativen. Die Hochschule Ostwestfalen-Lippe ist hieran mit den Fachgebieten Getränketechnologie (Leitung: Professor Dr. Jan Schneider) und Backwarentechnologie (Leitung: Professorin Dr. Ute Hermenau) beteiligt.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert das Projekt insgesamt mit rund drei Millionen Euro. Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, hat den  Zuwendungsbescheid für die Projektförderung im Ministerium persönlich überreicht. Neben der Hochschule Ostwestfalen-Lippe ist die RWTH Aachen beteiligt sowie die Unternehmen Pfeifer & Langen GmbH & Co. KG als Verbundkoordinator, Krüger GmbH & Co. KG sowie das Start-up Savanna Lebensmittel GmbH.

Wachsender Bedarf

„Durch Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation und das zunehmende Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung wird die Nachfrage nach kalorienarmen und gesunden Alternativen zur Saccharose in Zukunft stetig ansteigen. Nach allem was wir heute über die neurobiologischen-psychologischen Vorgänge im Einkaufs- und Ernährungsverhalten wissen, reicht es leider nicht aus, aufzuklären oder Verzichtanreize zu geben", sagt Jan Schneider.

Zwei neuartige Zucker

Das Forschungsprojekt untersucht deshalb zwei neuartige Zucker: Allulose und Cellobiose. Allulose wird aus Maisstärke gewonnen und bisher in Asien und den USA produziert, wo sie als unbedenklich eingestuft ist. In Europa ist sie noch nicht zugelassen. Ihre Süßkraft liegt bei 70 Prozent derer von Haushaltszucker. Cellobiose erreicht 20 Prozent der Süßkraft im Vergleich zum herkömmlichen Zucker. Sie entsteht durch den Abbau von Cellulose durch beispielsweise Bakterien oder Pilze und kann unter anderem neue Möglichkeiten für Lactose-intolerante Verbraucher eröffnen.

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