Bau des Campus-Parkhauses in Lemgo beginnt

Lemgo. Der Bagger ist da: Im Schatten der Phoenix-Contact-Arena hat die Bielefelder Baufirma Goldbeck begonnen, für die Stadtwerke das Campus-Parkhaus zu errichten. Es wird das größte der Stadt. Für den Sommer kündigt Architektin und Ingenieurin Britta Kwast (Goldbeck) ein regelrechtes Kran-Spektakel auf dem Innovation-Campus an.

Von innen bekommen die Besucher der Hochschule, der Berufskollegs, des HBZ, der Unternehmen an der Campusallee und nicht zuletzt der Massenveranstaltungen in der Phoenix-Contact-Arena ein Standard-Parkhaus mit acht Halbebenen, betont Britta Kwast mit Blick auf die Skizzen. Nach außen hin soll die Gestaltung mit Lärchenholzlamellen und gläsernen Treppentürmen dagegen aufweniger sein, ergänzt Rainer Joswig, von den Stadtwerken beauftragter Bau-Manager.

Das hat Gründe. Zum einen soll das Design zu einem Campus passen, auf dem sich weitere Neubauten ebenfalls architektonisch abheben werden, wie Stadtwerke-Geschäftsführer Arnd Oberscheven bekräftigt. Dazu kommt: Treppenhäuser aus sogenanntem Schuppen-Glas dienen der sozialen Kontrolle. An der &bdquo;Wüste" beispielsweise, wo die Aufgänge ebenfalls von außen einsehbar seien, gebe es deutlich weniger Fälle von Vandalismus als anderswo.

&bdquo;Das Gefühl von Sicherheit ist höher, wenn man gesehen wird", ergänzt Joswig. Apropos sehen: Viele Zaungäste erwartet Architekt Christoph Brune (vom Büro Brüchner-Hüttemann-Pasch) in den Sommerferien. Werden momentan noch die Gräben für die mächtigen Betonfundamente gezogen, kommen dann die spektakulären Bauschritte. Und die ziehen bekanntlich immer eine Reihe Beobachter hinter dem Bauzaun an.

Goldbeck wird das Parkhaus in drei Abschnitten errichten – jeden aber gleich in der vollen Höhe (das Maximum gibt die Lipperlandhalle vor). Die Lemgoer können somit schon nach Schritt eins erkennen, wie sich das Parkhaus dort machen wird.

Zunächst kommen die Treppenhäuser, sie werden aus Betonfertigteilen zusammengepuzzelt... und sorgen für Stabilität, sagt Christoph Brune. Anschließend werden das Stahlträgergerüst und schließlich 16 Meter lange Stahlbetonplatten montiert, die je zwei Stellplätze und die Fahrbahn in der Mitte beinhalten. Parkbucht für Parkbucht, Etage für Etage wird das Campus-Parkhaus wachsen, so die Vorstellung von Rainer Joswig. Der Neubau wird direkt an der Johannes-Schuchen-Straße stehen. Die momentan üppigst grüne Hainbuchenhecke soll aber erhalten bleiben – ein Wunsch der Bauherren.

Insbesondere dem Kreis Lippe sei daran gelegen, die Bildungsmeile – kürzlich vom Bahnstopp bis hinauf zur Hochschule neu gestaltet – möglichst schadfrei zu erhalten, sagt Joswig. Trotzdem: &bdquo;Wir haben hier ein komfortables Baufeld, wie es selten ist", urteilt Britta Kwast. Goldbeck sei nicht selten auch in arg beengten Innenstädten aktiv.

Wer künftig durch das Parkhaus (tagsüber auf jeden Fall gebührenfrei, siehe Kasten) fahren wird, kommt auf ein paar restliche Außenstellplätze in der Lücke zur Lipperlandhalle. Die Zufahrt von der Arena werde aber durch Poller versperrt, kündigt Joswig an, damit der Verkehr nicht aus beiden Richtungen unkontrolliert rolle. Die Baukosten von 4,5 Millionen Euro für die gut 400 Parkplätze teilen sich Stadt, Kreis und Hochschule.

Laut Gutachten fehlen bis 2025 genau 300 Stellplätze auf dem Lüttfeld. Genausoviele entstehen im Saldo durch das Parkhaus, da der alte Parkplatz dafür wegfällt. Sollte später noch der Überlaufparkplatz zwischen Fraunhofer und Hochschulverwaltung bebaut werden, müsste eventuell nachgelegt werden. Dafür wird gerade der B-Plan für das Feld neben dem Waldorfkindergarten angepasst, damit dort ein weiterer Parkplatz oder sogar ein zweites Parkhaus entstehen könnte. Als Anbau am jetzigen könnten noch mal 120 Parkplätze nachgelegt werden. Da die Nachfrage stark schwankt – im Herbst, zum Semesterbeginn, sind die Studenten oft in der Hochschule – soll das neue Parkhaus laut Prognose im Mittel halb voll sein.

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