Lemgoer Bahnhofsvorplatz: Fraktionen über Namen unschlüssig

Lemgo. Das Votum für Europa ist einhellig, nur an der Umsetzung scheiden sich die Geister. Im April sti mmten alle Fraktionen im Rat dafür, einen Platz in Lemgo Europa zu widmen. Ein Teil des Bahnhofsvorplatzes wurde auserkoren. Im Kulturausschuss sollte die Entscheidung fallen, doch CDU und BfL lehnten die Vorlage ab.

Verwirrung auf allen Seiten. &bdquo;Im Grunde sind wir uns alle einig", versucht CDU-Fraktionschef Harald Pohlmann auf Nachfrage der LZ die Wogen zu glätten. &bdquo;Wir wollen einen attraktiven Platz für das Vorhaben." Doch eben diese Vorgabe sehen die Christdemokraten mit dem Bahnhofsvorplatz nur bedingt erfüllt. Um den Anliegern eine Adress-Änderung zu ersparen, stehe nur ein Teil des eigentlichen Bahnhofsplatzes für die Umbenennung zur Verfügung. Der aber reiche für solch ein repräsentatives Vorhaben nicht aus, ist die CDU-Fraktion überzeugt. Es sei denn, so Harald Pohlmann, der Platz werde aufgewertet und mit Bänken und anderem deutlich attraktiver gestaltet.

&bdquo;Da wird sich bestimmt ein Konsens finden", meint der CDU-Fraktionsvorsitzende. Die Verwaltung möge jetzt Vorschläge erarbeiten, die dann in der nächsten Kulturausschuss-Sitzung im Januar erneut zur Diskussion gestellt werden könnten. Doch auch den Ostertor-Kreisel und den neuen Campus-Platz sieht Harald Pohlmann durchaus noch im Rennen. &bdquo;Ich persönlich würde hier noch einmal Gespräche mit der Hochschule suchen."

Reaktion der BfL Anders sieht das Wolfgang Sieweke von den Bürgern für Lemgo (BfL). Als &bdquo;unglücklich gelaufen" sieht er den Abstimmungsprozess, denn eigentlich habe die BfL in der internen Fraktionssitzung zu über 90 Prozent doch für den Europaplatz am Bahnhof gestimmt. &bdquo;Zwei Stimmen hat es intern gegen den Europaplatz am Bahnhof gegeben, und eine der Vertreterinnen war im Ausschuss", erklärt Sieweke betreten und erklärt achselzuckend. &bdquo;Fraktionszwang gibt es bei uns eben nicht." Lieber wäre ihm eine Enthaltung gewesen, zumal er das Argument nachvollziehen kann, dass der Platz aufgrund des neues Zuschnitts doch relativ klein ausfalle. Als vehementer Vertreter des Europa-Gedankens komme für ihn der Ostertor-Kreisel für das Projekt aber nicht in Frage. &bdquo;Veranstaltungen sind da nur mitten im Verkehr möglich."

Die Ausschuss-Vorsitzende sieht Vorteile des Platzes Überdies, so ist er sich mit der Kulturausschuss-Vorsitzenden Liesel Kochsiek-Jakobfeuerborn (SPD) einig, war ohnehin geplant, die weitere Gestaltung des Platzes in den folgenden Sitzungen zu behandeln. Für den Campus-Platz mag sich die Ausschuss-Vorsitzende ohnehin nicht begeistern, &bdquo;der liegt viel zu weit ab". Am Bahnhof hingegen sei der Platz gut angebunden, über dies bestünde dort die Möglichkeit, auch größere Veranstaltungen zu realisieren. Dafür sollte extra ein Arbeitskreis eingerichtet werden.

Die Diskussion um einen geeigneten Platz wird nun im kommenden Jahr weitergehen. Dann hoffentlich auch mit der Initiative &bdquo;Einfach Lemgo", in der die Fraktion der GfL (Gemeinsam für Lemgo) aufgegangen ist. Deren Vertreterin war zum Kulturausschuss erst gar nicht erschienen und hatte damit bei der Abstimmung die Patt-Situation (CDU, BfL dagegen; SDP, Grüne, FDP dafür) ermöglicht. Bei einem Patt gilt der Antrag als abgelehnt.

Lemgoer Bahnhofsvorplatz: Fraktionen über Namen unschlüssig

An der Lageschen Straße in Lemgo startet ein Großprojekt

Bündeln die Kräfte: „Bürger für Lemgo“ fusionieren

Diese Politiker bestimmen über das Schicksal der Stadt

Lob und Dank: Warum Ministerpräsident Wüst den Lemgoer Harald Pohlmann würdigt

Es bleibt dabei: In Lemgo müssen Schüler fürs Busticket zahlen

Wer trägt die Kosten? Ministerium soll zum Ausbau der Deichbrede Stellung beziehen

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €