Lemgo. Im kommenden Monat wird die Baustelle für den Neubau der Astrid-Lindgren-Schule eingerichtet. Auf die Schule freuen sich die Anwohner rund um den Vogelsang, dem verstärkten Verkehrsaufkommen aber stehen sie überaus kritisch gegenüber. Kreis Lippe und Stadt Lemgo hatten zum Informationsabend in die Aula der Karla-Raveh-Gesamtschule eingeladen und stellten die Pläne vor. Die Planungen seien weitestgehend abgeschlossen und man befinde sich momentan in der Phase der Baugenehmigung, wie Projektmanager Damian Grzonka von der Firma Goldbeck erklärte. Im März wird die Baustelle eingerichtet, dann werden provisorische Zufahrten angelegt und Bauzäune aufgestellt. Mit dem Beginn der Osterferien starten dann auch die Erdarbeiten. Für Juni bis Februar 2021 sei die Errichtung des Hochbaus angesetzt und von Oktober bis September 2021 der Innenausbau. Mit Beginn der Sommerferien sollen die ersten Elemente für das Gebäude angeliefert werden. Lediglich vier Monate brauche es, bis das Grundgerüst stehe, sagt Grzonka. Die Schlüsselübergabe für das Schulgebäude ist derzeit für den 17. Dezember 2021 angesetzt. Die Schule soll hell, freundlich und offen werden Die ausgehängten Pläne der künftigen Astrid-Lindgren-Schule zogen die Blicke auf sich. Hell, freundlich, offen und sogar mit eigener Sporthalle inklusive Schwimmbecken kommt das Gebäude daher. Ein Bau passend für ihre Schüler, wie sich Schulleiterin Gudrun Laag freute. Vielfältig, bunt, lebhaft, kreativ, freundlich, offen und ehrlich seien die 185 Schützlinge ihrer Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung". Die Schulleiterin freut sich vor allem auch über die zentrale Lage des Neubaus. „Unsere Mobilität ist an unserem Standort in Leese bislang stark eingeschränkt. Bei Ausflügen sind wir stets auf spezielle Bullis angewiesen, haben räumlich kaum Möglichkeiten Veranstaltungen anzubieten und sind alles in allem etwas weit ab vom Schuss." In der zentralen Lage in Lemgo können die Kinder künftig den Alltag viel besser kennenlernen und in die Mitte der Gesellschaft rücken, erklärte sie. Die neue Schule soll direkt neben dem jüngst ausgebauten Radweg neben dem Edeka-Markt am Vogelsang und gegenüber der Karla-Raveh-Gesamtschule entstehen. Knapp ein Drittel der großen freien Fläche ist für die Schule reserviert, der Rest ist als Sportplatz und Baugrund vorgesehen. Vom Vogelsang aus ist auf dem ersten Bereich ein großer Parkplatz mit 70 Stellplätzen, einem Zugangsweg und die Sport- und Schwimmhalle auf der rechten Seite geplant. Anwohner befürchten Verkehrschaos Auf dem hinteren Teil Richtung Schillerstraße wird das Schulgebäude mit Schulhof entstehen. An der Grenze zur Schillerstraße wird zwischen dem Schulgelände und der Straße ein Regenrückhaltebecken gebaut. Rund 50 Anlieger waren zu dem Informationsabend gekommen. Alle standen der Schule an sich positiv gegenüber, mit Sorge aber blickten sie auf den zu erwartenden zusätzlichen Verkehr. Der Vogelsang sei schon jetzt überlastet und könne keinen weiteren Verkehr mehr aufnehmen. „Morgens ist es eine Katastrophe, wir müssen teilweise eine Viertelstunde mehr einplanen, weil wir aus unseren Straßen nicht herauskommen", hieß es von den Anwohnern. Gudrun Laag versicherte, dass ihre Schüler mit Spezial-Bussen anreisen würden und nicht einzeln gefahren würden. Außerdem zeigte sie sich bezüglich des Schulbeginns kompromissbereit, den sie mit der Gesamtschule abstimmen könnte. Die Problemlage wird noch einmal mit der Stadt erörtert.