Astrid-Lindgren-Schule feiert Richtfest

Lemgo. Die Planungen zogen sich hin, doch jetzt geht es Schlag auf Schlag. Ende April erfolgte der erste Spatenstich für die Astrid-Lindgren-Schule am Vogelsang. Gestern nun war Richtfest. Damit liegen die Bauarbeiten voll im Plan und auch der finanzielle Rahmen scheint weiterhin zu passen.

Und so zeigte sich beim Richtfest nicht nur Landrat Dr. Axel Lehmann beeindruckt von dem, was auf dem Areal gegenüber der Gesamtschule in kurzer Zeit aus dem Boden gewachsen ist. Für knapp 30 Millionen Euro entsteht dort der Neubau für die Förderschule mit Schwerpunkt &bdquo;Geistige Entwicklung", die in Trägerschaft des Kreises und derzeit noch in Leese beheimat ist. Mit der Firma Goldbeck für Planung, Bau und Gebäudebetrieb habe man auf den richtigen Partner gesetzt, so Dr. Lehmann.

Architektur folgt dem pädagogischen Konzept Bei dem neuen Bau für die Astrid-Lindgren-Förderschule (ALS) folge die Architektur dem pädagogischen Konzept. Auf 4300 Quadratmetern enstehen auf drei Geschossen 18 Klassen-und Fachräume für 144 Schüler, ihre Lehrer und Betreuer. Jede Jahrgangsstufe erhält dabei ein eigens Lernrevier mit Klassen-, Neben- und Multifunktionsräumen, Lehrerzimmer und Förderpflegebereichen, die sich wabenartig um einen sogenannten Marktplatz gruppieren, der als Ort der Kommunikation und Treffpunkt dient. &bdquo;Dieses pädagogische Konzept wird erstmalig an einer Schule in der Trägerschaft des Kreises Lippe umgesetzt und hat damit durchaus Leuchtturmcharakter", wie Landrat Lehmann betonte.

Ein Konzept, das auch die Außenanlagen umfasse. Bewusst habe man sich dort für Biodiversität entschieden. Das Gebäude wird in Passivhausstandard erstellt, Nistkästen und Vogelhäuser werden angebracht, die Beleuchtung auf Lichtverschmutzung überprüft und so wenig Boden wie möglich versiegelt.

Auch die Gesamtschule nutzt die Räume Teile der Räumlichkeiten können auch von der benachbarten Karla-Raveh-Gesamtschule belegt werden, Sporthalle und Lehrschwimmbecken stehen überdies noch weiteren Nutzern offen. &bdquo;Ein Ort der gelebten Inklusion", wie Lehmann schlussfolgerte. Ende 2021 wird die Schule von der Firma Goldbeck an den Kreis übergeben, wie Geschäftsbereichsleiter Carsten Hense von Goldbeck erklärte. Bereits im Januar 2022 sollen dann Schüler und Lehrer der ALS aus Leese an den Vogelsang ziehen.

Bei den Vergaben habe Goldbeck versucht, vor allem auch regionale Firmen mit in die Baustelle zu holen. Das habe gut funktioniert, wie Hense betonte, der dabei auch auf den Eigennutz verwies. Schließlich werde Goldbeck Public Partner die kommenden 25 Jahre das Gebäude bewirtschaften und sei dabei auf die Kooperation der heimischen Unternehmen angewiesen.

Lob gab es beim Richtfest schließlich auch noch vom scheidenden Lemgoer Bürgermeister Dr. Reiner Austermann . Was er beim Richtfest einer Kreisschule mache, fragte er in die Runde und gab die Antwort gleich hinterher: Sich freuen über solch ein Vorzeigeprojekt. Und dann ging es für Vertreter von Kreis, Goldbeck und Schule hinauf aufs Gerüst, wo Stefan Szonn den Richtspruch verlas und passend dazu Manuela Kupsch vom Eigenbetrieb Schulen des Kreises den Schnaps ausgab.

Eine Schule - zwei Neubauten Seit 2014 gibt es Pläne für den Neubau der Astrid-Lindgren-Schule. Erste Konzepte scheiterten an den explodierenden Kosten, bevor der Zuschlag 2019 an die Firma Goldbeck ging. Für insgesamt 43 Millionen Euro sollen jetzt ein Neubau am Vogelsang und ein Berufsförderzentrum für die älteren Schüler am Lüttfeld entstehen. Auch dort geht es voran. Grundsteinlegung ist am 28. Oktober, im Februar soll es dann Richtfest geben und der Neubau im Frühjahr 2022 bezogen werden. Ebenso wie am Vogelsang wird auch dort inklusiv gedacht, das heißt, Teile der Räume und die Mensa werden auch von Schülern des Lüttfeld-Berufskolleg genutzt.

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