Jennifer Bierhenke erfüllt sich mit dem Kastanienhof in Lemgo einen Kindheitstraum

Lemgo. Sie hat sich einen Traum erfüllt. Mit ihren vier Kindern lebt Jennifer Bierhenke auf dem Kastanienhof in der Laubke. Über 6000 Quadratmeter zählen zu dem Grundstück und auf dem sind neben der Familie auch ganz viele Tiere zu Hause.

&bdquo;Ein Bauernhof war schon immer mein Traum", sagt die 40-Jährige, während sie am großen Esstisch im Kastanienhof den Kaffee ausschenkt. Über 30 Vier- und Zweibeiner leben mittlerweile auf den Wiesen und in den Ställen des Hofes: Gänse, Enten, Hühner, Ziegen, Schafe, Kaninchen, Ponys und heute kommt noch ein Pferd dazu. Ein kleines Natur-Paradies, das sie auch anderen zugänglich machen will und so bietet die studierte Sozialpädagogin und Heilerziehungspflegerin Kurse und Aktionen für Kinder, Familien und Gruppen an.

&bdquo;Natur erleben, begreifen und erfühlen", nennt sie das Motto, unter dem sie Menschen zusammenbringen will. Dafür überlegt sie sich Angebote, lädt zu Bastelstunden, Kochgruppen oder auch zum Treff am Lagerfeuer ein. Immer wieder schauen auch Kita- oder Schulgruppen vorbei und als begleitende Hilfe ist die Lemgoerin im Auftrag von Jugendamt oder sozialen Einrichtungen aktiv: Mutter-Kind-Gruppen treffen sich auf dem Hof, betreut wird von ihr auch ein Vater, der unter Aufsicht Kontakt zu seinem Nachwuchs aufbauen will. Die Grundlagen für ihre Arbeit legte Jennifer Bierhenke bereits während ihres Studiums. Damals, erzählt sie, &bdquo;habe ich bewusst alle Seminare auf die Selbstständigkeit hin ausgewäht".

Mit einer Kindergartengruppe fing es an 2006 kaufte sie dann den Kastanienhof an der Ellernlaubke, den sie über Jahre von Grund auf erneuert hat. Noch 2006 begann sie, im Bauwagen eine private Kindergartengruppe zu etablieren. Bewusst entschied sie sich damals dafür, die Kleinen im Freien und in der Natur zu betreuen. Dafür schuf sie rund um den Wohnwagen &bdquo;Gänseblümchen" eine Wiese mit Spielgeräten, dem sich eine Weide anschließt, auf dem Schafe und Ziegen weiden, Gänse schnattern, sich die Hängebauchschweine im Matsch suhlen und die Ponys auf ihre Streicheleinheiten warten. Obstbäume laden nicht nur zum Klettern, sondern auch zum Ernten und Naschen ein.

Ein Outdoor-Konzept, dem sie treu geblieben ist, auch nachdem der Großteil des Hauses 2010 saniert war. Mittlerweile steht noch eine Ferienwohnung zur Verfügung, die – soweit frei – bei schlechtem Wetter für Gruppen ebenso genutzt werden kann wie die luftige Scheune. Und das Angebot hat sich herumgesprochen: Nicht nur Feriengäste, auch Künstler nutzten Wohnung und Campingwagen und die Gruppenangebote von Jennifer Bierhenke werden für Kindergeburtstage, aber auch für Junggesellinnen-Abschiede, Kollegen-Ausflüge oder gar für Hochzeiten gebucht. &bdquo;Ich versuche immer, die Ideen und Wünsche umzusetzen", sagt die Lemgoerin dann auch – &bdquo;so lange ich irgendwie die Natur mit einbringen kann".

Neue Aktionen sind geplant Viel Arbeit, bei der die vierfache Mutter versucht, bestmöglich auch ihre Kinder bei der Pflege der Tiere einzubinden. Immer wieder helfen auch Praktikanten oder Work and Travel-Reisende aus. Nur in Corona-Zeiten, da wurde es eng. &bdquo;Neun Wochen durfte ich keine Angebote machen", ist sie froh, wieder durchzustarten. So will sie in den Herbstferien Aktionen für Grundschüler und Jugendliche anbieten, der wöchentliche Spielkreis soll wieder etabliert werden und vielleicht wird es im kommenden Jahr auch eine neue Kindergarten-Gruppe geben.

Am 31. Oktober ist zudem ein Konzert mit Mittelalter-Ständen geplant (mit begrenzter Teilnehmerzahl und Anmeldung). Und eines kann die lebensbejahende Frau selbst der Corona-Pandemie abgewinnen. Habe ihr doch diese Krisenzeit einmal mehr gezeigt, dass sie sich auf andere verlassen kann. Futterspenden für die Tiere gab es vom Sozialen Mittagstisch und von der Bäckerei Meffert und von der Kirchengemeinde kam ein Trupp Helfer gar für ein ganzes Wochenende vorbei. &bdquo;Sie haben Zäune aufgebaut", erzählt Jennifer Bierhenke – &bdquo;und dafür bin ich so dankbar".

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