„Smart Cities“ Lemgo und Kalletal setzen auf digitale Kontaktnachverfolgung

Lemgo/Kalletal. Endlich gibt es Perspektiven: Bleibt der Inzidenzwert unter 100, könnten ab Freitag die Außengastronomie und Einzelhändler öffnen. Zugang gibt es dann mit negativem Schnelltest und erfassten Daten, um im Falle einer Infektion zügig Kontaktadressen zu ermitteln. Was im vergangenen Jahr noch in einer teils überbordenden Zettelwirtschaft endete, soll dieses Mal digital erfolgen. Der Kreis Lippe setzt dabei auf den Dienst &bdquo;Darfichrein" . Händler und Gastronomen können die Lizenz in Eigenregie für fünf Euro im Monat erwerben – in Lemgo und Kalletal aber ist das nicht nötig. Die Kommunen haben sich entschieden, in eine Sammellizenz zu investieren.

&bdquo;Damit wollen wir es den Gastronomen und Händlern etwas einfacher machen", erklärt Lemgos Bürgermeister Markus Baier. Wer interessiert ist, muss sich jetzt nur noch bei Koordinatorin Nicole Bäumer melden, die dann die entsprechende Lizenz vermittelt.

Service ist für Gastwirte und Händler gratis

Ein Service, der für die Kaufleute und Gastronomen gratis ist, Lemgo und Kalletal lassen sich das Hilfsangebot hingegen einen vierstelligen Betrag kosten. Geld das, zeigt sich Dennis Ortmeier überzeugt, gut angelegt ist. Der Lemgoer Geschäftsbereichsleiter &bdquo;Verwaltung und Bürgerservice" hatte die Idee, dass sich die Kommunen, die sich im Digital-Projekt &bdquo;Smart City" zusammengetan haben, auch in diesem digitalen Bereich engagieren. &bdquo;Mit ,Darfichrein gibt es in Kalletal und Lemgo nun eine Lösung, die einfach und datenschutzkonform ist", sagt Dennis Ortmeier.

Dafür ist keine App nötig, per QR-Code können sich Gäste über den Browser registrieren und müssen dafür einmalig ihre Daten hinterlassen, die dann über Kennwort immer wieder abrufbar sind. Entwickelt wurde das System von der Anstalt für kommunale Datenverarbeitung und dem Bayrischen Hotel- und Gaststättenverband in Kooperation mit dem Kommunalen Rechenzentrum Lemgo.

Dabei werde auf einfache Benutzbarkeit Wert gelegt – sowohl für Anbieter, als auch für die Besucher, betonen Geschäftsleiter Lars Hoppmann und Frank Bräuer vom Rechenzentrum. Senioren oder auch Menschen, die über kein Smartphone oder Tablet verfügen, könnten sich einfach über den Händler oder Gastronomen einloggen lassen. Im Zweifelsfall darf auch noch der Zettel herhalten, wie Kalletals Bürgermeister Mario Hecker betont, doch je einheitlicher die Datenerfassung für die Nachverfolgung sei, desto mehr Menschen nähmen letztlich teil.

Gastwirte wissen noch nicht, was passiert

Eine, die unbedingt daran teilnehmen möchte, ist Anja Limberg, Vorsitzende des Lemgoer Wirteverbandes . So lange schon hätten die Gastronomen darauf gewartet, wieder loslegen zu können – jetzt hofft sie auf das Pfingstwochenende, auch wenn sie und ihre Kollegen noch immer nicht wissen, ob und unter welchen Bedingungen sie wieder öffnen dürfen. Derzeit kann sie davon ausgehen, dass sich bei einer Inzidenz unter 100 zwei Haushalte mit maximal fünf Personen treffen dürfen, Kinder bis 14 Jahren zählen dabei nicht, ebenso wenig wie vollständig Geimpfte und Genesene. Wie sie aber gerade Letzteres überprüfen kann, auch das bereitet der Wirtin noch Sorgen. Um so besser, dass ihr die Bürgermeister zumindest ein Problem abgenommen haben.

Denn die digitale Registrierung für &bdquo;Darfichrein" und das anschließende Erfassen der Kontaktadressen zumindest müssten problemlos funktionieren. &bdquo;Im Rat haben wir das schon geprobt – ohne es anzukündigen", berichtet Bürgermeister Markus Baier von der &bdquo;Feuertaufe" – und alle hätten es geschafft.

Gastronomen, Händler und Dienstleister aus Lemgo und Kalletal, die den Dienst &bdquo;Darfichrein" für ihre Gäste kostenfrei nutzen möchten, wenden sich an Nicole Bäumer unter info@digital-interkommunal.de oder per Tel. (05261) 213-491.

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