Ein Fonds für die Kultur in Lemgo

Lemgo. Die Stadt will die Kulturschaffenden unterstützen und ihnen helfen, nach der Corona-Krise wieder Fuß zu fassen. Ein Fonds für Kultur könnte entsprechende Veranstaltungen finanzieren. Den hatte Felix Rullmann von der SPD ins Gespräch gebracht und damit im Ausschuss für Kultur und Tourismus alle Fraktionen überzeugt. Die Stadt soll jetzt zeitnah prüfen, was im Sinne der Kulturförderung möglich ist. Felix Rullmann hatte sich in seinem Antrag dabei bewusst offen gehalten und auf die Expertise von Verwaltung oder auch Lemgo Marketing gesetzt, um möglichst viele Künstler einzubinden.

Konzerte oder Veranstaltungen in der Innenstadt etwa könnten im besten Falle dazu beitragen, nicht nur den Kulturschaffenden neue Auftritts- und Einnahmemöglichkeiten zu eröffnen, sondern im Zuge dessen auch für mehr Gäste in Gastronomie und Handel sorgen. Als eine Finanzierungsmöglichkeit hatte Felix Rullmann Gelder genannt, die die Stadt in den vergangenen Monaten mit Ordnungsstrafen aufgrund von Verstößen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen eingenommen hatte. Damit, so Rullmann, würden gewissermaßen jene, die mit ihrem Verhalten die Krise noch verschärft hatten, über die Bußgelder den Kunstschaffenden doch noch etwas Gutes tun. Allein 2020 waren in Lemgo etwa 40.000 Euro an Corona-Strafgeldern zusammengekommen. Wichtig sei es, dass möglichst viele Kulturschaffende zu den Nutznießern zählen könnten, so Rullmann, der sich offen für alle Vorschläge zeigt.

Bürger könnten Künstler unterstützen

Ausdrücklich begrüßte er daher auch den Ergänzungsantrag der Grünen. Die hatten beantragt, unter Federführung von Verwaltung, Kulturschaffender und Lemgo Marketing ein Konzept für den Wiedereinstieg in kulturelle Veranstaltungen zu erarbeiten. Das könnte unter anderem kostenlose Auftrittsmöglichkeiten oder auch Förderungen für Soloselbstständige bedeuten. Auch die vorübergehende Nutzung von leer stehenden Geschäften stellten die Grünen zur Diskussion, ebenso wie ein Benefizkonzert 2022. Zudem regten sie an, zu prüfen, ob städtische Bürgschaften für coronabedingte Ausfallgebühren möglich seien; Bürger könnten zudem aufgerufen werden, Künstler zu unterstützen.

Vielfältige Ideen, die aber vorerst nicht beschlossen wurden, um den Rahmen für die Kulturförderung noch offen zu halten, wie der Ausschuss-Vorsitzende Claus Cieciera (CDU) auf LZ-Nachfrage erklärte. Der Antrag der Grünen wurde daher dem Protokoll beigefügt, um den SPD-Antrag zu bereichern und Impulse für die weitere Ausarbeitung der Verwaltung zu bieten. Wichtig, so gibt Ausschussvorsitzender Claus Cieciera die Stimmung der Fraktionen wieder, sei es jetzt, zügig voranzukommen, um noch in diesem Jahr erste öffentliche Veranstaltungen für die Künstler zu arrangieren.

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