Lemgo. Dr. Lars Keye, ehemaliger Schüler des Engelbert-Kaempfer-Gymnasiums Lemgo, hat einen Preis für Geisteswissenschaften erhalten. Das teilt die Geschwister Boehringer Ingelheim Stiftung für Geisteswissenschaften mit. Die Stiftung hatte diesen Preis (mit gleichem Namen) zum ersten Mal ausgelobt.
Dr. Lars Kreye erhielt laut der Mitteilung den 1. „Boehringer Ingelheim Preis für Geisteswissenschaften“ in Höhe von 10.000 Euro für seine Analyse der sozialen und wirtschaftlichen Bedeutung von Forstwirtschaft in Afrika. Mit dem 2. Preis in Höhe von 6.000 Euro zeichnete die Stiftung Assistenzprofessorin Dr. Dariya Manova aus für ihre Arbeit „,Sterbende Kohle und ,flüssiges Gold“ über die Darstellung von Rohstoffen in der Literatur.
Wichtige Rolle der Geisteswissenschaften
Beide Arbeiten überzeugen laut Mitteilung der Stiftung durch ihre herausragende wissenschaftliche Qualität, ihren internationalen Blick und ihre fächerübergreifende Analyse. "Sie zeigen beide auf eindrucksvolle Art, welch wichtige Rolle die Geisteswissenschaften in unserer Gesellschaft spielen können. Insbesondere in Zeiten, die von Umbrüchen, Unsicherheiten und Konflikten geprägt sind, können sie vielschichtige Analysen und Perspektiven, Einordnungen und Denkanstöße bieten. Fossile Rohstoffe und Waldressourcen sowie ihre Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt sind nicht nur heute wichtige Themen", heißt es wörtlich.
Bezüge zur aktuellen Weltlage
Dr. Lars Kreye untersuchte aus der Perspektive der Kolonial-, Umwelt- und Sozialgeschichte den Umgang mit den Waldressourcen in Tansania durch die deutsche Kolonialmacht zwischen 1882 und 1916. Er analysiert die durch Abholzung, Brandrodung und Waldschutz verursachten sozialen und ökologischen Konflikte und wie sich diese lokal wie international auswirkten. Die Analyse weise dabei wesentliche Parallelen zu aktuellen Diskussionen auf.
Dr. Kreye unterrichtet nach dem 2. Staatsexamen in Geschichte und Politik-Wirtschaft sowie der Zusatzqualifikation für den bilingualen Unterricht in Englisch seit 2012 am Hölty-Gymnasium in Wunstorf. Für seine pädagogische Arbeit wurde er 2019 von der Henning von Burgsdorff Stiftung ausgezeichnet. Seit 2021 bildet Lars Kreye auch Studienreferendarinnen und -referendare aus.