Stadt Lemgo will Schüler besser auf die Grundschulen verteilen

Lemgo. Bis zu den Herbstferien hatten Eltern die Möglichkeit, ihr Kind an einer der Grundschulen für das kommende Schuljahr anzumelden . Die Stadt hat den Erziehungsberechtigten der künftigen Erstklässler dazu vorab ein Schreiben mit einem festen Termin für die nächstgelegene Schule geschickt. Sie können sich aber auch für eine andere entscheiden. Die Zuordnung des Wohnortes zu einer bestimmten Schule hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht geändert. Die Stadt verfolgt damit das Ziel, einer besseren Verteilung der Kinder - denn Raum sei genug vorhanden.

Die nächstgelegene Schule definiert sich laut Angaben der Verwaltung durch die Schülerfahrkostenverordnung. Sie ist diejenige Schule, die für die Kinder entweder fußläufig (nicht mehr als zwei Kilometer), mit zumutbarem Linienverkehr oder durch Schülerspezialverkehr zu erreichen ist. Und dabei gibt es eine Veränderung: Ab dem Schuljahr 2022/2023 fährt der Schulbus für Schüler der Grundschule Kirchheide von Lüerdissen über die Lemgoer Innenstadt. Zusätzlich angefahren werden die Bushaltestellen Klinikum Lippe, Richard-Wagner-Straße und Dewitzstraße sowie Entrup.

Bus nach Kirchheide über die Innenstadt Hintergrund: Nun können auch Kinder von der Innenstadt aus die Grundschule Kirchheide erreichen. Denn diese bewegt sich laut Dieter Sonnenburg, Leiter der Verwaltung Jugend und Schule, am unteren Rand der Zweizügigkeit, könnte also mehr Schüler vertragen. Auch für die Südschule würden sich zu wenige Eltern entscheiden. Deshalb wurden die Anschreibebereiche, wie sie die Stadt nennt, für diese Schule erweitert, unter anderem um das gesamte Finkental.

Dadurch wurde der Einzugsbereich der Grundschule Am Schloss verkleinert, die tendenziell über genügend Anmeldungen verfügt. Auch die Wahmbeckerheider Kinder bekommen nun eine Empfehlung für die Südschule, was durch eine geänderte Busstrecke möglich wird. Finanzielle Auswirkungen bezüglich der Fahrkarten habe die Änderung nicht.

Stadt sah Handlungsbedarf Besonders viele Anmeldungen gibt es hingegen an der Kampschule. Hinzu kämen nun die Kinder aus den ukrainischen Flüchtlingsfamilien, die sich vor allem im Umfeld dieser Schule niedergelassen hätten. Dabei seien die Räume mit rund 35 Quadratmetern besonders klein. Sonnenburg erklärt: "Der Bau stammt aus den 90er Jahren. Damals ist man von stark sinkenden Schülerzahlen ausgegangen." Darum schlug die Stadt einen Teil des Einzugsbereichs der Südschule zu.

Die Stadt sah einfach "dringenden Handlungsbedarf" und stellte dafür erstmals eine Karte auf, in der jeder sehen kann, wie sich die Anschreibebereiche im Stadtbild verteilen. "Bislang haben wir nur mit Straßenlisten gearbeitet", sagte Julia Vogt von der Verwaltung in der vergangenen Sitzung des Schulausschusses. Dadurch seien "historisch gewachsene kleine Fehler entstanden", beispielsweise bei ehemaligen Neubaugebieten, so Sonnenburg.

Ob sich das Elternwahlverhalten durch die neuen Einzugsgebiete ändern wird, bleibt abzuwarten. Bislang habe es nur eine Beschwerde und eine Handvoll Nachfragen gegeben. "Es kann natürlich sein, dass unsere Bemühungen gar nichts gebracht haben", gibt Sonnenburg zu, dem noch keine aktuellen Zahlen für das kommende Schuljahr vorliegen.

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