Warum Lemgo Straßen für Eltern sperren will

Lemgo. Zu Unterrichtsbeginn und am Ende ist an den Grundschulen viel los. Und das liegt nicht nur an den Kindern, viele Eltern bringen ihren Nachwuchs mit dem Auto vorbei. Die Fahrzeuge rangieren, es kommt zu Staus und immer wieder zu gefährlichen Situationen.

Vieles ist an den Schulen bereits ausprobiert worden, um Eltern und Kindern andere Wege aufzuzeigen. Walking Bus-Haltestellen, Hol- und Bringzonen, Eltern-Info-Abende, nichts hat in den meisten Fällen so richtig gefruchtet. Jetzt haben die Grünen einen neuen Vorstoß auf den Weg gebracht. Die sogenannten Schulstraßen: In diesem Fall könnte die Kommune vor den Schulen &bdquo;Sicherheitszonen“ einrichten, die für 30 bis 45 Minuten zu Unterrichtsbeginn und -ende abgesperrt werden dürfen. Doch an welcher Schule ließe sich solch eine Maßnahme umsetzen? Die Fraktion der Grünen fragte bei der Stadt nach, die im Schulausschuss in Person von Gerhard Reineke erste Antworten lieferte.

Nur ein Standort ist geeignet Dabei ist das Ergebnis in Gänze eher ernüchternd. So sei es an den meisten Standorten entweder nicht möglich oder auch wenig hilfreich so genannte Schulstraßen einzurichten. Gerhard Reineke verwies hier auf die Grundschule Lieme an einer Landesstraße, auf die Grundschule Süd am Lehnsfeld, deren Zufahrt bald auch für das neue Baugebiet herhalten muss . Schwierig umzusetzen sei eine temporäre Sperrung auch an der Grundschule Kampstraße. Hier habe sich vor allem die Zufahrt über die Franz-Liszt-Straße als Problem herauskristallisiert. Da sie aber auch zu Wohngebieten und zum Marianne-Weber-Gymnasium führe, sei es kaum möglich, sie abzusperren. Eine Elternparkzone aber sei gegebenenfalls am ehemaligen Telekom-Gebäude machbar.

Als wenig zielführend würde sich die Einrichtung einer Schulstraße an der Grundschule am Schloss erweisen, so die Verwaltung, wenngleich es dort sowohl an der Güldenen Mine als auch an der Ewerbeckstraße durchaus Probleme mit den Elterntaxis gebe . Eine Schulstraße könnte zwar gegebenenfalls zwischen Freiligrath- und Carl-Köller-Straße eingerichtet werden. Das aber würde nur bedingt zu einer Verbesserung der Situation gerade aus Richtung Grabbestraße führen, so das Fazit. Entspannung erhoffen sich Stadt und Schule dort hingegen von einem Bring- und Abholparkplatz, der vor Kurzem gegenüber vom ehemaligen Rathaus eingerichtet wurde.

Schulleitung begrüßt den Vorstoß Doch wo ließe sich eine Schulstraße sinnvoll umsetzen? Einen Grundschulstandort hat die Verwaltung ausgemacht, und zwar die Ostschule. Dort könnte die Straße &bdquo;An der Ostschule“ temporär abgesperrt werden. Noch abzuklären sei dann, wo ein Hol- und Bringplatz eingerichtet werden könnte. Ein Fußweg sei über die Schultwete auch von der Hamelner Straße möglich. Die im Ausschuss anwesende Schulleiterin Beate Busse begrüßte die Pläne, die auch dem Wunsch der Elternschaft entsprechen würden, zumal sie während der Bauphase des Quartierzentrums mit einer Einbahnstraßenregelung bereits gute Erfahrungen gesammelt hätten.

Bleibt letztlich noch die Grundschule Kirchheide - mit dem wohl bestmöglichen Ergebnis: Die Einrichtung einer Schulstraße sei dort nicht erforderlich, so die Verwaltung. Es gebe schlichtweg keine größeren Probleme mit den Elterntaxis.

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