Lemgo. Sie war eine Macherin, eine, die sich einsetzte zum Wohle der anderen: Im Alter von 81 Jahren ist Karin Hehner-Rügge am 16. Oktober verstorben. 1970 kam sie als Karin Hehner mit ihrem ersten Ehemann und den vier Kindern nach Lemgo. Aus Westpreußen stammend, hatte sie ihren Weg als Flüchtlingskind über Berlin, Holland, Düren und letztlich in die alte Hansestadt gefunden. Mit der Familie wurde sie in Lüerdissen heimisch und entdeckte über die Schulpflegschaft der Kinder ihre Leidenschaft für die Politik.
1979 zog sie für die FDP in den Rat ein und übernahm bald die Fraktionsspitze. Von 1990 an vertrat sie die Stadt Lemgo als stellvertretende Bürgermeisterin. 2005 kehrte sie der Politik den Rücken, ihr soziales Engagement aber sollte sie beibehalten. Karin Hehner-Rügge war Vorsitzende des deutsch-türkischen Freundeskreises; bei den Schlosssmäusen setzte sie sich mit der Kleiderkammer dafür ein, auch finanziell benachteiligte Kinder bestmöglich zu versorgen. In der Freiwilligenagentur war sie ebenso aktiv wie bei der AWO.
Und auch der Kultur gehörte ihr Herz: Im Freundeskreis des Weserrenaissance-Museums machte sie sich für die Einrichtung stark, sie liebte klassische Musik, Theater, sang über Jahrzehnte bei den "Spottdrosseln", tanzte und war auch in der Laien-Theatergrupe dabei. Ein bewegtes Leben, das jetzt sein irdisches Ende nahm. Karin Hehner-Rügge wird Lemgo fehlen. Die Trauerfeier findet im engsten Familienkreis statt.