Lemgo. Das Theaterlabor Bielefeld gastiert am Sonntag, 5. März, um 17.30 Uhr im Hexenbürgermeisterhaus. Gezeigt wird laut einer Pressemitteilung der Alten Hansestadt Lemgo das Solostück "Schlachtertango" von und mit Michael Grunert. Der Eintritt frei. Im Vorfeld werde es um 15.30 Uhr den Rundgang "Jüdische Geschichte in Lemgo" geben. Treffpunkt am Museum Hexenbürgermeisterhaus.
Inhalt des Theaterstücks: Im April 1975 meldet die Hamburger Lokalpresse: "Wieder ein Mord auf St. Pauli: Rentner erschlagen". Das sei die letzte Schlagzeile aus dem Leben des Bielefelders Ludwig Meyer gewesen. Der Schauspieler Michael Grunert hat sich laut der Pressemitteilung auf die Spurensuche eines Mannes begeben, dessen ganzes Leben ein Kampf gegen Diskriminierung und Verfolgung war. Der Jude Ludwig Meyer wurde 1936 wegen Homosexualität von der Gestapo verhaftet. Er übrlebte Buchenwald und Auschwitz.
Diskriminierung geht nach dem Krieg weiter
Nach dem Krieg musste er um die Anerkennung seiner Verfolgung als Jude kämpfen. In den 60er Jahren, noch vor der Aufhebung des § 175, sei es ihm schließlich gelungen, am Rande der Legalität, das erste Schwulenlokal in Hannover zu eröffnen.
"In albtraumhaften und grotesken Bildern, mit dokumentarischen Texten, aber auch in Geschichten, die den Zeitgeist jener Jahre widerspiegeln, entsteht vor unseren Augen das Bild eines Mannes, der sich seine Identität und Menschenwürde nicht nehmen lässt", heißt es in der Ankündigung. Idee, Konzept, Spiel: Michael Grunert; Regie: Michael Grunert, Indira Heidemann; Dramaturgie: Sebastian Zarzutzki.