Lemgo. Die Engelbert-Kaempfer-Gesellschaft Lemgo feierte den Geburtstag von "Lemgos historisch bedeutendstem Forscher" an der Steinlaterne beim Gymnasium. Die Laterne war über Jahre fast zugewachsen. Nach dem Besuch des deutsch-japanischen Arztes Chris Brünger M.D. sei sie als japanisches Kulturobjekt wieder in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Zu Kaempfers Geburtstag wurde sie wieder freigeschnitten. "So versammelte sich eine illustre Gesellschaft – Mitglieder und Gäste waren aus Essen und Hamburg gekommen, um die Steinlaterne [...] in Augenschein zu nehmen und des 372. Geburtstags Engelbert Kaempfers mit einem Umtrunk zu gedenken, der vom Ehepaar Wellmer für Lemgos großen Sohn organisiert worden war", heißt es weiter. Die Laterne hatte Choei Ishibashi im Jahr 1971 zur Völkerverständigung zusammen mit Setzlingen von japanischen Kirschbäumen geschenkt. Geschenk zur Völkerverständigung Heute gehörten Steinlaternen zur Ausstattung des japanischen Gartens. Historisch gesehen seien sie Votivgaben (Gegenstände, die aufgrund eines Gelübdes als symbolische Opfer öffentlich einer überirdischen Macht dargebracht werden) für Shinto-Schreine und Tempel. "Meist gestiftet von Adelsfamilien für die Zugangswege, symbolisch sollen sie vom irdischen Dunkel den Weg zum göttlichen Licht weisen. Heute noch finden sie sich auch in der Nähe von Wasserstellen, die der rituellen Reinigung vor der Teezeremonie dienen oder gleichsam als Leuchttürme am Ufer größerer Wasserflächen", schreibt die Stadt weiter. Traditionell würden sie zum Frühlingsfest oder zum Bon-Fest im August mit weißem oder farbigem Papier ausgestattet und mit Kerzen oder Öllampen erhellt. "Die für dieses Jahr eingeladenen Gäste der Kaempfer-Birnie-Gesellschaft Hakone konnten sich aus gesundheitlichen Gründen nicht die Reise machen, stimmten aber einem gemeinsamen Naturschutzprojekt in der Nachfolge Kaempfers zu. Auch vom weiteren Projekt ,333 Jahre nach Kaempfer in Japan' wurde berichtet, dessen Ergebnisse auf Okinawa, in Tokio und Berlin ausgestellt werden sollen", heißt es abschließend.