Streit schlichten kann sich auch für Lemgoer Unternehmen lohnen

Lemgo. Schwelende Konflikte können nicht nur im privaten Umfeld, sondern auch bei der Arbeit belasten. Und das kann durchaus teuer werden: 19 Prozent der wirtschaftlichen Kosten in Unternehmen sind laut einer Studie auf ungelöste Konflikte zurückzuführen. Hilfe könnten hier Mediatoren bieten. Die VHS bildete in Zusammenarbeit mit dem Institut Waage aus Hannover einen einjährigen Lehrgang an.

Ungelöste Konflikte vergiften das Arbeitsklima, nehmen Motivation und damit kosten sie unnötig Geld, schlussfolgern Waage-Institut und VHS Detmold-Lemgo und wollen mit ihrem Angebot Abhilfe schaffen. Das läuft über ein Jahr und richtet sich an Behörden, soziale Einrichtungen, Schulen oder auch Unternehmen, aber auch an Menschen, die planen, sich als Mediatoren selbstständig zu machen oder an Interessierte, die schlichtweg den eigenen Horizont erweitern wollen, wie es Ines Kortemeier von der VHS erklärt.

Wer teilnehmen möchte, muss durchaus bereit sein, einen Teil seiner Freizeit zu opfern. Der Lehrgang läuft über ein Jahr, jeweils an einem Wochenende im Monat (Freitag 15 bis 20.30 Uhr und Samstag von 9 bis 18 Uhr) in Präsenz im Haus Wippermann (Kramerstraße, Lemgo). 2200 Euro sind dafür zu bezahlen und damit deutlich weniger, als sie Privat-Institute auf dem freien Markt abrufen würden. Privatpersonen können bis zu 500 Euro Förderung über den Bildungscheck erhalten. Ein anschließender Aufbaukurs schafft letztlich die Grundlage für die offizielle Anerkennung als Mediator durch den Bundesverband Mediation.

Auswege aufzeigen, ohne selbst Stellung zu beziehen Doch was ist Mediation ? Ein Mediator versucht, Konflikte zu schlichten, ohne dabei Stellung zu beziehen und hilft damit, Wege aus der Krise zu finden, so erklärt es das Institut Waage mit Sitz in Hannover und Braunschweig. Dabei sind die Betroffenen aktiv an der Konflikt-Lösung beteiligt, so dass es im besten Fall zu einem einvernehmlichen Ergebnis kommt. Das nötige Handwerkszeug aus den Bereichen Gesprächsführung, Psychologie, Moderation und Verhandlungstechnik soll der Lehrgang den künftigen Mediatoren vermitteln.

Wichtig dabei sei es vor allem auch, unparteiisch zu bleiben, sich nicht vereinnahmen zu lassen und der Versuchung zu widerstehen, Konflikte für andere zu lösen, so das Waage-Institut. Vielmehr gehe es darum, dass die Streit-Parteien lernen, selbst Auswege aus der Krise zu finden.

Die Teilnehmer des Lehrganges sollten daher eine Portion Empathie und auch Selbstbewusstsein mitbringen, zudem die Offenheit und Neugierde, sich auf neue Situationen einzulassen, wie es Ines Kortemeier von der VHS formuliert. Erste Informationsveranstaltungen (online via Zoom) sind für den 19. Februar und 11. April geplant, jeweils von 17 bis 18 Uhr. Eine Anmeldung ist erforderlich. Der Lehrgang startet dann im September mit mindestens 9, aber maximal 15 Teilnehmern.

Weitere Fragen beantwortet Ines Kortemeier, Tel. (05231) 977-8035, oder per mail an kortemeier@vhs-detmold-lemgo.de.

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