An Lemgoer Schulen könnte es einen Aufnahmestopp geben

Lemgo. Die weiterführenden Lemgoer Schulen sind beliebt. So beliebt, dass jetzt Obergrenzen eingeführt werden. Vor allem für das Marianne-Weber-Gymnasium könnte das Konsequenzen haben.

Ab Schuljahr 2024/25 soll demnach die Zügigkeit an den weiterführenden Schulen festgelegt werden. Für die Heinrich-Drake-Hauptschule würde das zwei Klassen für die Eingangsklassen bedeuten, für die Realschule 5, fürs Engelbert-Kaempfer-Gymnasium (EKG) 3 und für das Marianne-Weber-Gymnasium (MWG) 4 Klassen pro Jahrgang.

Um die Lemgoer Kinder nicht zu benachteiligen, soll im Zweifelsfall der Nachwuchs aus den Nachbarkommunen abgelehnt werden, soweit sie in ihrer Kommune oder im Verbund selbst über die entsprechende Schulform verfügen. Mit der Vorgabe orientiert sich die Verwaltung an der Schulentwicklungsplanung , die jüngst vorgestellt wurde. Und der Schulausschuss stimmte zu.

Bilingualer Zweig als Alleinstellungsmerkmal Am Marianne-Weber-Gymnasium gibt es zwar aktuell fünf Eingangsklassen, dauerhaft gehen die Planer aber von einer Vierzügigkeit aus. Ein knappes Viertel der Schüler, so hatten sie dargelegt, komme derzeit nicht aus Lemgo, sondern aus Kalletal, Lage, Dörentrup oder auch Bad Salzuflen. Mit sieben Eingangsklassen, also 4 am MWG und 3 am EKG, sei Lemgo an den Gymnasien nach derzeitiger Planung gut aufgestellt.

Vom EKG wird die Dreizügigkeit ausdrücklich begrüßt, ergänzende Worte gab es hingegen von der Schulleitung des MWG. Sie verwies unter anderem darauf, dass das Ganztagsangebot und auch der bilinguale Bildungsgang Schüler anzögen. Der bilinguale Zweig sei ein Alleinstellungsmerkmal, was wiederum dazu führen könne, dass ortsfremde Schüler mit Lemgoer Schülern gleichgesetzt würden, soweit sie in ihrer Kommune kein entsprechendes bilinguales Angebot hätten.

&bdquo;Im ungünstigen Fall würden dann Lemgoer Schüler und Schülerinnen abgewiesen“, so die Befürchtung von Schulleiter Markus Herrmuth und Stellvertreterin Christine Malinowski. Auch angesichts der zunehmend nötigen Sprachförderung für neu zugewanderte Schüler seien kleinere Klassen nötig. Die Schulleitung bat daher darum, zumindest im Einzelfall die Fünfzügigkeit weiter zuzulassen.

Höchstens 27 Schüler pro Klasse an der Realschule Nachgefragt ist auch die Realschule Lemgo. Sie soll dauerhaft auf fünf Züge begrenzt werden. Dem stand die Schulleitung positiv gegenüber, äußerte aber den Wunsch, die Klassengröße im kommenden Schuljahr und auch bei weiterem Bedarf auf 27 Schüler zu begrenzen. Als Grund führte sie die zunehmende Nachfrage nach sonderpädagogischer Betreuung an, die sprunghaft angestiegen sei. Allein für das kommende Schuljahr seien 15 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Förderbedarf zugewiesen worden (50 Prozent mehr als noch im Vorjahr). Entsprechend votierte der Schulausschuss gemäß Vorlage der Verwaltung, die Klassenzahl auf 27 Schüler für das kommende Schuljahr zu begrenzen.

Dauerhaft zweizügig soll die Heinrich-Drake-Hauptschule laufen, was die Schulleitung begrüßte.

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