Warum das Ehrenamt dieser Lemgoerin ein Stück Schutz bietet

Lemgo. Melanie Meier hat ein zweites Zuhause gefunden, ihren Ort, an dem sie sich wohlfühlt und sich einbringen will. Im Familien- und Kinderteam der Kirchengemeinde St. Johann ist sie dabei und weiß, damit für sich genau das richtige Ehrenamt gefunden zu haben.

Dabei war es durchaus ein holpriger Weg: ihr Weg zur Kirche. Schon immer hat sich die gebürtige Lemgoerin dem Christentum verbunden gefühlt, hat Stärke und Bestätigung im Glauben gefunden - doch den passenden Rahmen dafür zuvor noch nicht gefunden. Die eigene Konfirmationszeit hat die dreifache Mutter damals eher als bedrückend empfunden. &bdquo;Ich hatte den Eindruck, mich nicht frei entfalten zu können, nur dem entsprechen zu müssen, was mir vorgegeben wurde.“ Als sie dann 2015 als Erzieherin im Kindergarten St. Johann anfing, entdeckte sie die evangelische St. Johann-Gemeinde.

Der Kindergarten ist der Kirche seit jeher eng verbunden und so gab und gibt es immer wieder wechselseitige Besuche - für Melanie Meier der Eintritt in eine für sie neue Welt. Von Pastorin Maren Krüger fühlte sie sich angenommen und war bald entschlossen - neben Familie mit drei Kindern und Vollzeitjob - sich in der Gemeinde ehrenamtlich einzubringen. &bdquo;Kinder sind einfach meine Welt“, sagt sie ganz selbstverständlich und so war es klar, dass sie sich im Kinder- und Jugendteam einbringen wollte.

Nie als Störfaktor empfunden Gemeinsam mit anderen Frauen organisiert sie die Familien- und Kindergottesdienste. &bdquo;Wir überlegen uns, wie wir die Themen kindgerecht aufbereiten können“, erzählt die Lemgoerin. Da werde mit den Kleinen etwa der Kelch fürs Abendmahl gebastelt oder auch ein Brot aus Salzteig gebacken. &bdquo;Manchmal dauert es, manchmal aber geht es auch ganz schnell und wir sprengen den Gottesdienst“, lacht Melanie Meier und weiß doch, dass sie im Familiengottesdienst stets willkommen sind. Wer sich traut, darf seine Bastelarbeiten dann vor der Gemeinde vorstellen.

Es ist eben diese Freiheit, dieser offene Umgang miteinander, der ihr in der Gemeinde so gefällt. Und auch die Offenheit, die Gottesdienste ganz neu anzugehen. Manchmal sei das durchaus eine Herausforderung, lacht die Dreifach-Mutter, etwa wenn Jugendliche das Thema Sport vorgeben oder sich ein Quiz für den Gottesdienst wünschen. Im Anschluss an die Gottesdienste trifft man sich zum Kaffee, in den Räumen, die an die Kirche St. Johann mit ihrer besonderen Architektur direkt angrenzen. &bdquo;Die Kinder spielen, rennen herum, das hat einfach eine besondere Atmosphäre.“

Es soll noch weiter gehen Auch bei Festen oder beim Krippenspiel bringt sich Melanie Meier ein und ist jüngst in den Kirchenvorstand gewählt worden. Die Gemeinde St. Johann, das &bdquo;ist eigentlich mein Hobby“, sagt die 39-Jährige und &bdquo;und ein Ort, an dem ich mich in diesen ganzen Krisenzeiten einfach geschützt fühle“. Das will sie auch ihrer Familie vermitteln, wenngleich die drei Söhne und der Ehemann längst nicht immer dabei sein müssen. &bdquo;Manchmal“, lacht die Erzieherin, &bdquo;ist es auch ohne sie ganz schön“.

Keine Frage, sie gibt viel, doch das Ehrenamt in St. Johann gebe ihr gefühlt auch viel zurück. So viel, dass sich Melanie Meier weiter einbringen möchte: &bdquo;In der Sexualprävention und in der Jugendarbeit würde ich die kommenden Jahre gerne noch stärker reinrutschen“, sagt sie, zögert und ergänzt: &bdquo;Und einen Frauenkreis, den würde ich auch gerne anstoßen.“

Kennen auch Sie liebe Leser und Leserinnen noch Menschen, die sich mit ihrem Ehrenamt in der Serie &bdquo;Mit Herz für Lemgo“ wiederfinden sollten? Dann melden Sie sich doch gerne bei uns unter kkantelberg@lz.de.

Weitere Texte aus der Serie finden Sie unter https://www.lz.de/herzfuerlemgo.

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