Lemgoer Gesamtschüler erwecken die Bühne zum Leben

Lemgo. &bdquo;Nervosität liegt in der Luft“, begrüßte Michael Heitkämper, Abteilungsleiter der Jahrgangstufen 8 bis 10, rund 200 Gäste in der voll besetzten Aula der Karla-Raveh-Gesamtschule. Das Fach &bdquo;Darstellen und Gestalten“(DG) ist in Gesamtschulen in NRW ein Wahl-Hauptfach und gleichberechtigt mit Deutsch, Englisch und Mathe. Einmal im Jahr präsentieren die Schüler ihre Jahresabschlussarbeiten.

In kleinen Inszenierungen standen Körperausdruck, Bewegung, Posen, Umgang mit Requisiten, Bild, Schauspiel, Sprache, Musik und Rhythmik im Mittelpunkt. &bdquo;Es bietet die Möglichkeit, den Körper, die Stimme, Bewegungen mit anderen zusammen lebendig werden zu lassen“, charakterisierte Koordinator Philipp Schmidt-Rhaesa die Chancen des dreistündigen Faches.

Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 zeigten unter Leitung von Doris Eulenstein in Szenencollagen, was man alles mit Requisiten wie Stühlen, Stäben, Regenschirmen, Klobürsten oder auch einem weißen Tuch auf die Beine stellen kann. Im guten Timing und durchdachter Struktur nahmen die Darstellenden die Gäste mit auf eine abwechslungsreiche Reise per Flugzeug, Straßenbahn oder zu Fuß. Körperposen vor und auf Stühlen und rhythmisch prägnante Bewegungsabläufe schufen eine beeindruckende Choreographie, bei der jeder Schritt saß. Auch der Einsatz von Musik und ausdrucksstarker Sprache überzeugte.

Schüler machen sich auf den Weg Unter der Überschrift &bdquo;Sich auf den Weg machen“ setzte eine zweite Gruppe der Jahrgangsstufe 7 unter Leitung von Anna Malina menschliche Begegnungen in Szene. Alltagsgegenstände sowie bunte Tücher sorgten für eine bild-, musik-, körper- und wortsprachliche Umsetzung. Einander in fremden Sprachen begegnen, Laufen in Zeitlupe, die Pink-Panther-Musik mit Kochlöffeln rhythmisch begleiten oder den Queen-Song &bdquo;We Will Rock You“ mit Stöckern inszenieren - die Schüler schufen ein buntes Treiben auf der Bühne, das keine Langeweile aufkommen ließ.

Das Pippi-Langstrumpf-Lied einer Spieluhr stimmte ein auf das diesjährige Kultur-und-Schule-Projekt in Kooperation mit der Astrid-Lindgren-Schule, die ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Darstellende beider Schulen der Jahrgangsstufe 9 haben unter Leitung von Doris Eulenstein und Regisseurin Karin Wedeking das Bühnenstück &bdquo;Nie wieder Gewalt“ entworfen, das die Kinderbuchautorin Astrid Lindgren porträtiert und die Kinderheldin Pippi Langstrumpf näher bringt. Zwar steht die Premiere erst am 13. Juni auf der Bühne der Astrid-Lindgren-Schule an, doch vorab gab es schon kleine Kostproben, in denen die Beteiligten souverän agierten und erfrischend die Figur der frechen Pippi in Szene setzten.

Das Phänomen Zeit Zwei Gruppen der Jahrgangsstufe 10 widmeten sich dem &bdquo;Phänomen Zeit“. Unter der Leitung von Lachezara Valchanova verdeutlichte eine Gruppe, wie wichtig Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft ist. In einer Mischung aus Historienspiel und Science-Fiction unternahmen Wissenschaftler eine Zeitreise in die Pestzeit des 13. Jahrhundert und ins Jahr 1980, um ein Gegenmittel gegen eine neue Krankheit zu finden, die die Menschheit auszurotten droht. Mittelalterliche Tänze und ein Fußballspiel in Zeitlupe, in dem Deutschland Europameister wird, sorgten für beste Unterhaltung.

Unter der Leitung von Bärbel Albrecht, die den Kurs kurzfristig übernommen hatte, hat sich eine zweite Gruppe mit der Frage auseinandergesetzt, wie unterschiedlich Zeit erlebt werden kann. Selbst gedrehte Filme thematisierten die Entwicklung des Menschen vom Kleinkind bis zum Rentenalter. Großeltern zeigten ihren Enkelkindern Fotos ihrer Lebenserinnerungen und veranschaulichten, wie sich die Zeiten geändert haben. Alle Beteiligten erhielten viel Applaus für ihre ausdrucksstarken Darbietungen.

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