Lemgo. Der Kammermusikabend am EKG hat bereits eine zehnjährige Tradition, in der sich das Niveau kontinuierlich gesteigert hat. Im vielfältigen Programm von Klassik bis Pop haben Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen ihr kammermusikalisches Talent unter Beweis gestellt.
Erhabene Bläserklänge in weicher Intonation füllten das Forum der Schule, in der rund 100 Gäste den Beiträgen lauschten. Den Auftakt machte der Pilgerchor aus Wagners „Tannhäuser“ in einer Bearbeitung für vier Posaunen, die Piet Batdorf, Micah Reed (10b), Oliver Sieger und Matthias Krüger in schmetterndem Glanz meisterten.
Marvin Petkau (5a) interpretierte schwungvoll einen Klavierwalzer von Tschaikowsky, während Noah Kohlenberg (5c) mit dem Andante von Haydn an die Sinfonie mit dem Paukenschlag erinnerte. Lateinamerikanisches Flair ließ Gitarristin Joleen Brokmeier mit einem brasilianischen Tanz aufleben. Im Duo mit Magrid Näther erklang eine ruhige Cubana und temperamentvolle Cativa im schönsten melodischen Zusammenspiel.
Wie ein Wirbelwind
Für Überraschung sorgte Zanyar Hadizadeh (5a), der temperamentvoll über die Klaviertastatur wirbelte und virtuos das Presto agitato der Klaviersonate Nr. 14 op. 27/2 von Beethoven zum Besten gab. Mit dem Fantasie-Impromtu op. post. 66 von Chopin zeigte er lyrischen Glanz.
Parsa Bayzar (Einführungsfase) brachte auf dem Klavier persische Musik seiner Heimat zu Gehör mit „Bahare Delneshin“ (Frühlingserwachen) von Rouhollah Kaleg. „Una Mattina“, vom Italiener Ludovico Einaudi wirkte romantisch verträumt. Die Episodenübergänge von Solveigs Lied aus der Peer-Gynt-Suite Nr. 2 op. 55 von Edvard Grieg gelangen Flötistin Linda Engelhardt (8b) souverän, die von Carsten Gerwin am Klavier begleitet wurde.
Klangschön beeindruckte solistisch die Romance aus op. 47 des französischen Flötisten Eugène Walckiers. Posaunist Piet Batdorf (10b) und Pianist Robert Batdorf entwickelten Dramatik mit dem Stück Morcaue symphonique für Tenorposaune op. 88. In facettenreicher Tongebung erfreute Klarinettistin Madleen Diefenbach (6b), von ihrer Lehrerin Sabrina Garlik am Klavier begleitet, mit der Ballade „Melodie pour Dominique“ und dem schwungvollen Klezmer „Chossn Kalah Mazel Tov“ von Rudolf Mauz.
Beschwingter Ausklang
Dina Kröker (5c) an der Geige und Marco Kröker (9c) am Klavier harmonierten als Geschwister-Duo mit dem Lied „Uri Tzion“ von Miriam Takeda. Pianist Werner Strootmann begleitete die Geigerinnen Alva (7a) und Pia Muhle (9a), die im schönsten Zusammenspiel Prelude und Waltz aus Five Pieces von Dmitri Schostakowitsch realisierten.
In bester Klangbalance standen Hanna Bulwien (Klarinette) und Madleen Diefenbach (Klavier, 6b), die ihr Programm für den Landeswettbewerb NRW Jugend Musiziert präsentierten. Die Aria for Peter, ein Andante von Edward German und Sätze der Suite „Cats“ von John Noble meisterte das Duo souverän.
Als Bläserquartett schufen die Trompeter Linus Hillebrenner (10b) und Frederik Sieker (8b) sowie die Posaunisten Piet Batdorf und Micah Reed (10b) mit den Bearbeitungen der Lieder „Biene Maja“ und „Hey, Pippi Langstrumpf“ einen beschwingten Ausklang. Alle Beteiligten versammelten sich am Ende auf der Bühne und erhielten Blumen und viel Applaus.