Abitur in Lemgo: Bestnoten und Spiele-Spaß beim Abschied

Lemgo. Ein witziges Motto über allem: &bdquo;Abinopoly – wir kommen aus dem Gefängnis frei.“ Damit nutzte die Abiturientia des Marianne-Weber-Gymnasiums das Gesellschaftsspiel &bdquo;Monopoly“ als Metapher für ihren Schulalltag. Dort gibt es ein Spielfeld &bdquo;Gefängnis“, aus dem man sich nur durch geschicktes Würfeln befreien kann.

Kein Schulleiter kommt in seiner Festrede an einer Würdigung des jeweiligen Schülermottos vorbei. So ging auch Schulleiter Markus Herrmuth auf den Einfall der Abiturientia 2024 ein und steigerte ihn satirisch: &bdquo;Ziel des Spiels ist es, ein Grundstücksimperium aufzubauen und alle anderen Mitspieler in die Insolvenz zu treiben.“ Natürlich gebe es im Schüleralltag – wie in jedem Spiel – verpasste Siege und Niederlagen. Aber auch jede Menge Erfolgserlebnisse und solidarische Aktionen wie SV-Arbeit, politisches Engagement, musikalische und literarische Auftritte, gemeinsame Ausflüge und gehaltvolle Diskussionen.

Von Schulfrust keine Spur

Die Lehrer-Laudatio auf die Abi-Leistungsspitzen 2024 zeichnete ein prononciert gegenteiliges Bild zum medial viel beklagten Schulfrust: Da war zwar viel von Leistungsbereitschaft die Rede; von Sorgfalt, Fleiß und Zuverlässigkeit; aber auch von Verantwortungsgefühl, sozialem Engagement und dem uneigennützigen Einsatz für andere.

Fynn Müller, der mit 871 Punkten nahezu alles herausgeholt hatte, was überhaupt möglich ist, erreichte den besten Abitur-Durchschnitt am MWG seit mehr als zehn Jahren (1,0). Sophia Stüer – sie legte unter anderem in Deutsch eine &bdquo;besondere Lernleistung hin“ (&bdquo;sehr gut plus“) – wurde auch für ihr Engagement in der musikalischen Präsentation der Schule und im Schulsanitätsdienst ausgezeichnet. Rührend habe sie sich gekümmert um die vielen kleinen Verletzungen im Schulalltag, habe Trost gespendet und Pflaster aufgelegt. Auch die anderen Hochleistungsträger wie Hannah Manthey (816 Punkte, Durchschnittsnote 1,1) tauchten an verschiedenen Stellen in der Ehrungsarchitektur der Veranstaltung auf.

Von insgesamt 71 Abiturienten haben 18 eine eins vor dem Komma geschafft, gab Schulleiter Herrmuth stolz bekannt und rechnete vor, dass diese Zahl 25 Prozent bedeute. Ganz oben in der Leistungsbilanz noch: Nina Kemper (822 Punkte, Schnitt 1,1), Salma Al Schiblack (798 Punkte, Schnitt 1,2) und Jule Eikötter (791 Punkte, Schnitt 1,2).

Standfest und zuversichtlich

Markus Herrmuth sprach aber auch denen seine Anerkennung aus, &bdquo;bei denen es nicht immer ganz rund lief“: für ihre Standfestigkeit und Zuversicht. &bdquo;Persönlichkeiten bewegen die Welt, nicht Prinzipien“, resümierte der Schulleiter und zitierte dabei den irischen Schriftsteller Oscar Wilde. Aber er schrieb den Abiturienten auch eine moralische Mahnung ins Stammbuch: &bdquo;Es hat nichts Edles, sich seinen Mitmenschen überlegen zu fühlen. Wahrhaft edel ist, wer sich seinem früheren Ich überlegen fühlt.“ Ein sehr weiser Spruch von Ernest Hemmingway. Aber auch der charismatische, ehemalige Appie-Chef Steve Jobs kam in Herrmuths Abi-Rede zum Zug: &bdquo;Der einzige Weg, großartige Arbeit leisten zu können, ist zu lieben, was man tut.“

Der Schulleiter riet seinen Abiturienten auch, sich Zeit zum Träumen zu nehmen, denn &bdquo;das ist der Weg zu den Sternen.“

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