Falsche Steine, Kanten, Dreck: Lemgoer ärgert sich über Glasfaserarbeiten

Lemgo. Kurt Hagemeyer ist sauer: Das Pflaster vor seiner Hofzufahrt liegt nicht ordentlich. Teilweise fehlen Steine, es gibt Kanten und nicht alle Pflastersteine sind richtig fest. Das Ganze sei im Zuge der Glasfaserarbeiten in seiner Straße passiert. Dafür hätten die Arbeiter den Streifen mit Pflastersteinen zwischen den Hofzufahrten und der Straße aufgenommen, die Leitungen verlegt und später wieder zugemacht. Jedoch würden die Steine nun ganz anders liegen als vorher.

&bdquo;Hier sieht es aus wie Kraut und Rüben“, findet der 80-Jährige. Bereits vor vielen Monaten seien die Arbeiten bei ihm in der Straße losgegangen. Die Firma Plusnet, die ihren Fokus eigentlich auf Geschäftskunden legt, baut in diesem Gebiet aus. Das Unternehmen gehört zum Energieversorger EnBW (Energie Baden-Württemberg).

Erster Versuch Hagemeyer lebt seit 1953 in dem Haus, das sein Vater gebaut habe. Als er das Ergebnis sah, habe er versucht, mit den Arbeitern zu sprechen. &bdquo;Aber die konnten kaum Deutsch.“ Darum habe er sich an die Stadt Lemgo gewandt. Tatsächlich sei dann einige Zeit später eine andere Firma zum Nachbessern gekommen, als die Hagemeyers nicht daheim waren. Das war vor zwei Wochen.

Doch das Ergebnis stellt Hagemeyer nicht zufrieden: Andere, kleinere Steine liegen plötzlich vor dem Hof. Der Jägerzaun ist &bdquo;vollgekleckert“ und die Kante geblieben. &bdquo;Da kommt meine Frau mit ihrem Rollator nicht drüber“, ärgert sich der Lemgoer und spricht von einer Gefahrenstelle.

Und weil er 28 Jahre lang beim Bauhof der Stadt in der Kanalunterhaltung tätig gewesen sei, wisse er, dass der viele Sand und Split, der noch immer auf dem neuen Pflaster liegt, nicht gut für die Kanalisation sei und zusätzliche Spülungen notwendig mache. &bdquo;Das sind Kosten, die nachher beim Bürger hängen bleiben“, meint Hagemeyer.

&bdquo;Komplizierte Strukturen“ Heiko Fischer vom Eigenbetrieb Straßen und Entwässerung (SEL) sagt: &bdquo;Es gibt immer wieder Beschwerden über die Glasfaserarbeiten in der Stadt. Man muss aber auch die Menge an Arbeiten sehen.“ Zudem seien viele verschiedene Unternehmen für den Glasfaserausbau in Lemgo im Einsatz. &bdquo;Es sind komplizierte Strukturen. Das macht es nicht leichter. Es wird auch nicht immer so gearbeitet, wie wir uns das wünschen. Das gehört zur Wahrheit dazu“, so Fischer. Manche Firmen seien neu hier, mit den erfahrenen laufe es besser.

Fischer erklärt: &bdquo;Wir als Stadt nehmen die Bereiche nach den Bauarbeiten ab. Es findet zusammen mit der Firma eine Begehung statt. Wenn es dann Beanstandungen gibt, wird nachgearbeitet. Die Firmen sind außerdem angehalten, den Pflastersand wieder aufzufegen.“ Die Begehung gebe es aber nicht nach jeder Straße, sondern in der Regel, wenn das Gebiet für einen Verteilerkasten fertig ist.

Anders würde nur verfahren, wenn es sich um Gefahrenstellen handele. &bdquo;Wir schauen immer, wie dringend das Problem ist. Denn für die Baufirmen ist es auch schwierig, ständig hin und her zu springen“, sagt Fischer. Er gibt zu, dass sich die Nacharbeiten in der Straße von Kurt Hagemeyer &bdquo;etwas hingezogen“ hätten.

Problem gelöst dank der LZ Die LZ hat sich direkt an Plusnet gewandt. Sprecher Dennis Knake sagt: &bdquo;Wir beauftragen immer einen Generalunternehmer und der die Subunternehmen. Diese werden regelmäßig kontrolliert. Und wir stehen in engem Kontakt mit der Kommune. Alle wollen schnelles Internet, das ist aber eben auch mit Arbeit verbunden, die mal Dreck macht.“ Im Fall vonn Kurt Hagemeyer habe Plusnet um Prüfung und Nachbesserung gebeten. &bdquo;Die Beschwerde war bekannt. Ich kann noch nicht sagen wann, aber wir kümmern uns zeitnah“, verspricht Knake.

Und er sollte recht behalten: Noch am selben Tag der LZ-Anfrage sei eine Firma gekommen, die die Unebenheiten beseitigt und den Zaun gereinigt habe, berichtet Hagemeyer, der sich darüber freut. Er wundert sich aber auch, dass er erst die LZ einschalten musste, damit sich etwas tut.

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