86-Jähriger flickt Schlaglöcher selbst: So reagiert die Gemeinde Kirchlengern

Kirchlengern. Aufatmen am Heckenweg in Stift Quernheim: Nachdem die Gemeinde nach Ansicht von Anwohnern nicht schnell genug auf Beschwerden über den maroden Zustand der Straße reagiert hatte, hatte ein 86-Jähriger kurzerhand einzelne Schlaglöcher auf eigene Faust geflickt. Nun hat eine Firma die professionelle Sanierung der Straße übernommen.

Der Heckenweg war laut Anwohnern nie in einem wirklich guten Zustand gewesen. Nach dem Glasfaserausbau im Frühsommer vergangenen Jahres habe sich der Zustand allerdings enorm verschlechtert. Bei einem Ortstermin mit der Redaktion Ende Februar war der ausgebuddelte Kabelkanal tatsächlich deutlich erkennbar, die dort eingebrachte Füllung war an vielen Stellen Schlaglöchern gewichen.

Angesichts des Zustands wollte Anwohner Franz Mair nicht mehr länger darauf warten, bis das für die Schlaglöcher verantwortliche Glasfaserunternehmen die Straße wieder herrichtet oder die Gemeinde im Rahmen des regulären Straßensanierungsplans tätig wird. Daher hatte der 86-Jährige einige Stellen im Bereich seines Hauses kurzerhand selbst mit Schotter aufgefüllt.

Gemeinde Kirchlengern bittet Anwohner um Treffen Wenige Tage nach Bekanntwerden der öffentlichkeitswirksamen Aktion berichteten Anwohner, dass die Gemeinde kurzfristig zu einem Treffen der Nachbarschaft eingeladen habe. Im Anschluss an das Treffen vom Montag, 3. März, habe es dann am Donnerstag, 6. März, eine Begehung des Heckenweges durch Vertreter der Gemeinde gegeben.

Am Freitag, 7. März, sei dann eine Firma angerückt, um mit den Vorarbeiten für die Sanierung zu beginnen. Mittlerweile seien die Arbeiten so gut wie abgeschlossen, sagt Anwohnerin Annette Kiel.

Kiel hatte ihren Nachbarn Franz Mair am 21. Februar beim Flicken der Straße fotografiert und die Bilder des Rentners an die Gemeinde sowie die NW geschickt, um auf den Fall aufmerksam zu machen. &bdquo;Wir freuen uns alle darüber, dass so schnell reagiert wurde und die Sache damit in Ordnung gebracht wurde", lobt Kiel die Reaktion der Gemeinde.

Statement der Gemeinde Kirchlengern zum Heckenweg Diese hat den zeitlichen Ablauf der Arbeiten rekonstruiert und erklärt in einem Statement, wie es aus Sicht der Gemeinde zu der Straßensituation gekommen ist. Demnach ist der Heckenweg &bdquo;im Rahmen des Glasfaserausbaus im April 2024 geschlitzt worden". In diesem Zuge sei das Leerrohr für das Glasfaserkabel verlegt worden.

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Wann ein anderes Team schließlich die eigentliche Glasfaser in das Leerrohr eingeblasen habe, sei nicht bekannt. Bis zum Einblasen würde aber nicht asphaltiert, &bdquo;weil Leerrohre auch verstopft sein können und dann erneut aufgebrochen werden müssten". Die Straße sei aber wieder hergerichtet worden. &bdquo;Das Provisorium war in Ordnung. Im Laufe der Zeit ist allerdings der Splitt ausgefahren worden", heißt es weiter.

Auf Verlangen der Gemeinde habe dann &bdquo;die VWTelecom im Herbst ein zweites Asphaltteam in Kirchlengern eingesetzt". Priorität hätten dabei aber Querungen an viel befahrenen Straßen, stark frequentierte Gehwege sowie weitere häufig benutzte Stellen gehabt. Mit der Folge, dass bis zum Winter nicht alle Aufbrüche asphaltiert werden konnten.

Forderung nach priorisierter Asphaltierung Die Gemeinde betont in diesem Zusammenhang, dass sie die &bdquo;VWTelecom" am 29. Januar auf den verschlechterten Zustand des Heckenwegs hingewiesen und zur Nachschotterung aufgefordert habe. Dies sei verbunden gewesen mit der Forderung nach einer &bdquo;priorisierten Asphaltierung".

Da die Mischwerke ab der Woche vor Weihnachten geschlossen waren, sei die Heißmischgutproduktion erst am 24. Februar wieder angelaufen. &bdquo;Der Einbau war zunächst aber aufgrund der kalten Nächte und des kalten Bodens nur sehr eingeschränkt möglich", heißt es vonseiten der Gemeinde.

Entsprechend der Ende Januar mitgeteilten Priorisierung sei die Tragschicht im Heckenweg dann am Dienstag, 11. März, eingebaut worden, um anschließend die Angleichung bis zur Oberkante der alten Decke mit einer Deckschicht durchzuführen.

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