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Kolloquium in Lemgo: Vernetzte Maschinen sind das A und O

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Interessierte Zuhörer beim Jahreskolloqium. - © Jürgen Jasperneite
Interessierte Zuhörer beim Jahreskolloqium. (© Jürgen Jasperneite)

Lemgo. Rund 70 Experten aus Wissenschaft und Industrie trafen sich zur 15. Ausgabe des Jahreskolloquiums „Kommunikation in der Automation“ (KommA) in der SmartFactoryOWL auf dem Innovation Campus Lemgo. Die Veranstaltung, die vom Institut für Industrielle Informationstechnik der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH-OWL) organisiert wurde, hat sich nach Angaben der TH mittlerweile als eine der bedeutendsten Fachtagungen im deutschsprachigen Raum für die Industrielle Kommunikation etabliert.

Analog zum Internet sorgt die Industrielle Kommunikation dafür, dass Maschinen, Roboter und Geräte in einer Fabrik oder Produktionsumgebung miteinander „sprechen“ und Informationen austauschen können. So wie wir mit unseren Computern und Smartphones im Internet Daten senden und empfangen, tauschen auch Maschinen ständig Informationen aus, um gemeinsam Aufgaben zu erledigen, Abläufe zu steuern und Fehler zu vermeiden.

In 20 Vorträgen und einer Postersitzung diskutierten die Fachleute aus ganz Deutschland und Österreich zukunftsweisende Themen wie die Nutzung künstlicher Intelligenz, die Integration von 5G in industrielle Anwendungen, den Einsatz von digitalen Zwillingen, die Leistungsbewertung von neuen Standards und Sicherheitslösungen.

Ein sehr zentrales Thema dabei sei die Interoperabilität gewesen – also die Fähigkeit von Maschinen, herstellerübergreifend miteinander zu kommunizieren. Prof. Dr. Jürgen Jasperneite, Initiator und Tagungsleiter der Veranstaltung, betonte: „Wenn Maschinen nicht miteinander sprechen können, tut sich in einer modernen Fabrik gar nichts.“ Damit diese Kommunikation funktioniert, braucht es standardisierte technische Protokolle und eine gemeinsame maschinelle „Sprache“, um Daten in Echtzeit zuverlässig und sicher auszutauschen.

Ein weiteres Highlight war die Vorstellung der neuen Lokalisierungstechnologie Omlox, die es ermöglicht, Maschinen und Werkstücke in Echtzeit zu orten – unabhängig vom Hersteller. Diese Technologie könnte die Produktionsprozesse erheblich effizienter gestalten. Das Fraunhofer-Institut in Lemgo betreibt das weltweit erste Prüflabor für Omlox.

Zum Auftakt der Veranstaltung gab es einen besonderen fachlichen Höhepunkt: Die Teilnehmer besichtigten den All-Electric-Society Park in Blomberg, wo Roland Bent, ehemaliger CTO von Phoenix Contact, einen Einblick in die Vision einer CO?-neutralen elektrischen Zukunft gab.

„Ich bin immer wieder sehr beeindruckt über die technische Ausstattung und die Möglichkeiten, die hier am Innovation Campus Lemgo vorhanden sind“, wird ein langjähriger Teilnehmer aus Magdeburg des Kolloquiums zitiert.

„Die Digitalisierung und Vernetzung von Maschinen ist der Schlüssel zu einer flexiblen, effizienten und sicheren Produktion“, erklärte Prof. Jasperneite abschließend.

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