Gefährliche Wölfe streifen in Oerlinghausen durch die Senne

Oerlinghausen. Wölfe in der Senne - im echten oder im übertragenen Sinn? Oder beides? Und was tun die da? Wer es wissen will, liest Jörg Czyborras neuen Krimi aus seiner Lipperland-Reihe. Es ist das inzwischen dritte Buch. Der Oerlinghauser stellt es am Donnerstag, 21. November, um 19.30 Uhr in der Mensa der Heinz-Sielmann-Schule in Oerlinghausen vor. Karten gibt es in der Buchhandlung Blume.

Mit schwarzem Humor und bekannten Schauplätzen punkte &bdquo;Sennewölfe“ ebenso wie seine Vorgänger, freut sich der KBV-Verlag. &bdquo;Spannung pur bietet nicht nur die morbide Atmosphäre rund um einen alten Truppenübungsplatz im Wald, sondern auch die Suche nach dem Täter.“ Denn Wölfe streifen durch die Senne. Wie Schatten aus längst vergangenen Tagen wandern sie durch das Gebiet, das schon zu Kaisers Zeiten als Truppenübungsplatz diente. Nur selten erblickt ein Mensch die scheuen Tiere. Sie stellen keine Gefahr dar. Im Gegensatz zu den Wölfen auf zwei Beinen.

Wölfe auf zwei Beinen

Diese bereiten sich hier auf den Tag vor, an dem ihre Reichsfantasien endlich das ganze Land zu alter Größe erwachen lassen sollen. Sie trainieren hart, üben sich an Waffen und dulden keine Schwachen in ihren Reihen. Als ein junger Mann tot am Rande des Übungsplatzes aufgefunden wird, gerät der Freund von Czyborras Helden - Buchhändler und Zufallsermittler Kupery - ins Visier der Ermittler: Er ist Trapper. Er setzt sich ab und verstärkt dadurch den Eindruck, für die Tat verantwortlich zu sein. Nur Kupery glaubt seinen Unschuldsbeteuerungen. Und geht auf die Jagd.

Jörg Czyborra wurde 1956 in Mülheim an der Ruhr geboren. Sein Vater brachte ihm die ersten Griffe auf der Gitarre bei. Seither begleitet die Musik sein Leben. Nach der Ausbildung zum Bankkaufmann und diversen Stationen in Handel und Industrie war er zuletzt in der Buchhandlung seiner Frau als &bdquo;Assistent der Geschäftsleitung“ tätig. In seiner Krimireihe um Christian Kupery verarbeitet er zahlreiche persönliche Erlebnisse aus seiner Wahlheimat Lippe.

Flucht in Panik

Czyborra erklärt: &bdquo;Kupery erhält mitten in der Nacht einen Anruf von Jens Pölter, dem Trapper. Der ist auf seinen Streifzügen durch die Natur über einen Verletzten gestolpert. Als er hört, dass der Verletzte auf dem Weg ins Krankenhaus verstorben ist und ein Kriminalkommissar ihn vernehmen will, bekommt er Panik und flüchtet in den Wald. Er bittet Kupery um Beistand“. Inspiriert habe ihn die Geschichte der Senne und des Truppenübungsplatzes. &bdquo;Bereits zu Kaiserszeiten wurde hier – noch hoch zu Ross – Manöver abgehalten. In den Jahren 1936-1938 wurde das Gebiet massiv erweitert. Dafür musste die Ortschaft Haustenbeck aufgegeben werden. Die Menschen wurden zwangsumgesiedelt, teilweise bis in den Bezirk Magdeburg. Heute erinnern noch das Skelett der alten Kirche und ein Gedenkstein an den Ort. Der Truppenübungsplatz steht unter britischer Verwaltung, auch wenn die Bundeswehr von der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne das Gelände mitnutzt. An übungsfreien Tagen ist das Gelände zugänglich. Also ideal, um eine Leiche verschwinden zu lassen.“

Bekannte aus den vorherigen Krimis sind wieder mit von der Partie. Und Czyborra verrät: &bdquo;So ganz haben wir uns noch nicht von der Buchhandlung lösen können. Während meine bessere Hälfte noch an zwei Tagen in der Woche und auch als Urlaubsvertretung tätig ist, kümmere ich mich als Veranstaltungsmanager um die Lesungen der Buchhandlung.“ Darüber hinaus hatte er vor Kurzem Premiere mit dem Programm &bdquo;Was nicht in Euren Lesebüchern steht – Ein literarisch-musikalischer Streifzug durch das Leben von Erich Kästner“. Er hoffe, diesesProgramm in den nächsten Monaten noch an anderer Stelle aufführen zu können. Mit dem Kabarett hat er es ohnehin und tritt mit seinem Freund Jochen H. Peters auf - und der schreibt natürlich auch Krimis ...

Sennewölfe, Taschenbuch, KBV, ISBN 978-3-95441-699-8, 14 Euro, 250 Seiten, E-Book 10,99 Euro.

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