Oerlinghausen. Kleine kulturelle Höhepunkte werden in der Bergstadt oft von Vereinen wie dem Kunstverein oder dem Verkehrs- und Verschönerungsverein und eben auch von der Buchhandlung Blume organisiert. Der Buchhandlung ist es schon oft gelungen, Literaturstars in die Bergstadt zu holen. Martin Walker, der frankophile Schotte, mit seinem Inspector Bruno war dabei, aber auch Sebastian Fitzek, einer von Deutschlands erfolgreichsten Krimiautoren, und Wolfgang Niedecken, Frontman der Kölschrockband BAP. Und für diesen Herbst ist es Inhaberin Cerrin Wehrmann-Ristau gelungen, den Schauspieler Christian Berkel nach Oerlinghausen zu holen. Der 67 Jahre alte Berkel ist nicht nur ein bekannter und international renommierter Theater- , Film- und Fernsehschauspieler, sondern auch Autor mit Plätzen auf der Spiegel-Bestsellerliste. In Oerlinghausen liest er am Sonntag, 26. Oktober, ab 11 Uhr in einer Matinee in der Mensa der Heinz-Sielmann-Schule aus seinem autobiografischen Roman „Sputnik“. Das Buch ist der Roman seiner Kindheit und Jugend. Eine Geschichte über die Zerrissenheit, den Aufbruch und das Abnabeln – und nebenbei eine Hommage an die Literatur, die Freundschaft und die Liebe. Christian Berkel ist vielfach ausgezeichneter Schauspieler. Er ist verheiratet mit der Schauspielerin Andrea Sawatzki und lebt in Berlin. Und weil sich Oerlinghausen mittlerweile zu einer kleinen Krimi-Hochburg entwickelt hat – welche Stadt dieser Größe kann schon zwei erfolgreiche Krimiautoren aufweisen? – darf dieses Genre bei den Lesungen nicht fehlen. Eine große Fangemeinde hat der Schöpfer des vornamenlosen Ermittlers Koslowski, Joachim H. Peters. Doch dieses Mal geht es nicht um den zuweilen kauzigen Ermittler aus Lippe. Peters steigt mit seinem neuen Roman „Der Bulle vom Töns und die unbekannte Tote“ in die Sparte der historischen Romane ein (wir berichteten). Jakob Hufnagel ist Gendarm in Oerlinghausen, als der Ort noch ein Dorf war. Doch auch im Jahre 1899 passieren Verbrechen. Und Hufnagel macht sich an die Lösung seines ersten Falles – ohne Telefon, geschweige denn Handy, ohne Internet, ja selbst ohne Auto. Dafür aber mit gesundem Menschenverstand, fundierter Ermittlungsarbeit und einem feinen Bauchgefühl. Wer die Lesungen von Peters kennt, weiß, dass er nicht einen am Tisch sitzenden Autor erwarten darf, der mehr oder weniger motiviert einige Passagen seines Buches vorliest. Die Lesungen von Peters sind Events – angereichert mit Anekdoten, Begebenheiten aus der Entstehungsgeschichte der Romane und schauspielerischen Einlagen. Und weil auch die Schützen im neuen Krimi eine Rolle spielen, liest Joachim Peters am Dienstag, 4. November, ab 19 Uhr in der Schützenhalle. Wer ihn sucht, wird ihn leicht erkennen – aber mehr wird jetzt nicht verraten. Auch Peters, Czyborra und Borrmann lesen Am Montag, 1. Dezember, gibt es dann die nächste Krimistunde. Newcomer Jörg Czyborra, vielen noch bekannt als Assistent der (ehemaligen) Geschäftsleitung in der Buchhandlung Blume. Er schickt in seinem vierten Band den Buchhändler Kupery wieder los. Doch der hat den Blues. Novemberwetter eben – oder liegt die gedrückte Laune doch eher daran, dass sein bester Freund Schlotti ihm die Haschischkekse geklaut hat? Doch trotz Blues kann Kupery natürlich nicht das Ermitteln lassen. Das Oerlinghauser Publikum ist das erste, dem der Krimi „Senneblues“ vorgestellt wird. Es ist eine Premierenlesung, die in der Mensa der Heinz-Sielmann-Schule um 19.30 Uhr beginnt. Und weil auch Jörg Czyborra nicht einfach nur lesen will, bekommt er Unterstützung von einer lokalen Bluesband. Auch Mechthild Borrmann ist in der Bergstadt keine Unbekannte. Sie präsentiert am Freitag, 23. Januar, ab 19.30 Uhr in der Mensa der Heinz-Sielmann-Schule ihren neuen Roman „Lebensbande“. Er beruht auf wahren Ereignissen und erzählt eine Geschichte über Freundschaft und Überleben während des Zweiten Weltkriegs. Protagonistin ist die Krankenschwester Nora, die alles tut, um Lene zu helfen, das Leben ihres Sohnes Leo zu retten, der wegen eines leichten Handicaps als Reichsausschusskind gilt. Mitten im Krieg lernt Nora in Danzig auch Lieselotte kennen, mit der sie später in einen Gulag der Sowjetunion verschleppt wird. Um Nora die Rückkehr in die Heimat zu ermöglichen, gibt Lieselotte alles auf, was sie noch hat.