Kreis Lippe. Auch wenn es viele junge Menschen nach dem Abitur in den Hörsaal treibt: Nicht jeder kann sich ein Studium finanziell leisten. Doch Chancengleichheit ist wichtig, das meinen zumindest die Menschen, die hinter der Stiftung Studienfonds OWL stehen. Aktuell fördert die gemeinsame Stiftung der staatlichen ostwestfälisch-lippischen Hochschulen mehr als 520 Studierende mit einem Stipendium. Unterm Strich sind das allein für dieses Jahr 1,8 Millionen Euro Stipendienmittel, die ausgeschüttet wurden.
Davon profitieren auch Studentinnen und Studenten in Lippe. „Im Moment fördert die Stiftung an der Technischen Hochschule OWL 78 Stipendiaten“, sagt Katja Urhahne, Geschäftsführerin der Stiftung Studienfonds OWL.

Der Löwenanteil dieser jungen Menschen engagiert sich in besonderem Maße ehrenamtlich oder ist besonders leistungsstark und bekommt darum Geld im Rahmen des Deutschlandstipendiums. „Dies liegt am Verhältnis der eingehenden Spenden: Seit jeher wünschen 90 Prozent unserer Spenderinnen und Spender, leistungsstarke und ehrenamtlich engagierte Studierende zu fördern“, erläutert die Fachfrau.
So gehören an der TH OWL 70 Leistungsstipendiaten zu den Empfängern eines Deutschlandstipendiums, während acht finanziell bedürftige Stipendiaten ein Sozialstipendium erhalten. An der Hochschule für Musik in Detmold werden insgesamt 25 junge Leute gefördert, sechs davon erhalten Sozialstipendien.
Der Bund zahlt die Hälfte
Am Deutschlandstipendium beteiligt sich übrigens zu 50 Prozent das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Wer in den Genuss kommt, erhält monatlich 300 Euro und Zugang zu einem umfassenden ideellen Förderprogramm mit Workshops, Unternehmensbesichtigungen, Kaminabende, diversen Projekten und kulturellen Veranstaltungen. Auch die Sozialstipendiaten werden ideell und finanziell gefördert: Sie erhalten pro Jahr 1800 Euro, die allerdings allein von der Stiftung kommen.
Die Stiftung Studienfonds OWL vergibt Stipendien an den Universitäten Bielefeld und Paderborn, der Hochschule Bielefeld, der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe sowie der Hochschule für Musik Detmold. Bewerben können sich grundsätzlich alle regulär eingeschriebenen Bachelor- und Masterstudenten. „Das ist vollkommen unabhängig von der Nationalität“, erläutert Julia Kralemann, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung.

Mehr als 200 Förderer
Von den genannten 1,8 Millionen Euro Stipendienmitteln stammt eine knappe Million aus der Region OWL, „von zahlreichen langjährigen Förderern aus der regionalen Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch von neuen Kooperationspartnern, die sich die Förderung von Bildung und Forschung. Unterstützung junger Menschen auf die Fahne geschrieben haben“, wie die Stiftung berichtet. Mehr als 200 Unternehmen, Stiftungen, Vereine und Privatpersonen gehören zum Kreis der Förderer.
„Das Konzept unserer Stiftung ist auch nach 18 Jahren immer noch ein Erfolg,“ betont Geschäftsführerin Katja Urhahne, „denn neben der konkreten finanziellen Unterstützung bekommen unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten und ebenso unsere beteiligten Förderer ein tolles Netzwerk, in dem sie querbeet Kontakte knüpfen und ihr Wissen erweitern können. Nicht wenige haben dadurch einen Job beziehungsweise neue Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter gewonnen.“ Das ideelle Förderprogramm sei ein elementarer Bestandteil der Stiftungsarbeit und finde bundesweit Beachtung, so Urhahne.
Seit 2006 hat die Stiftung mehr als 3.300 junge Menschen unterstützt, und es sollen noch mehr werden: Die Bewerbungsfrist für ein Sozialstipendium läuft vom 1. bis zum 28. Februar 2025, für ein Deutschlandstipendium vom 15. März bis zum 5. Mai 2025. Nähere Informationen finden sich auf der Internetseite unter www.studienfonds-OWL.de.