So wird 2025: Jugendzentrum in Lemgo stellt sich neu auf

Lemgo. Die Räume sind einladend, das Angebot groß, die Lage zentral: Kein Wunder, dass Kinder und Jugendliche gerne im Jugendzentrum m AWO-Kastanienhaus am Wall vorbeikommen. Direkt nach der Schule oder auch am späteren Nachmittag - und damit das so bleibt, will das AWO-Team die Jugendarbeit im kommenden Jahr in Teilen neu gestalten.

Flexibel bleiben, nennt Silvia Exler das Motto. Also auf die Wünsche der jungen Menschen reagieren und versuchen, ihnen einen Ort zu schaffen, an dem sie sich gut aufgehoben fühlen. Das ist dem AWO-Team bislang offensichtlich gelungen, denn mit durchschnittlich 40 Kindern und Jugendlichen pro Tag ist das Jugendzentrum am Wall gut ausgelastet, wie Silvia Exler erklärt.

Die Mischung macht’s Dabei sind es mit über 50 Prozent vor allem die 14- bis 18-Jährigen, die kommen, gefolgt von den über 10-Jährigen (30 Prozent), den Jüngeren unter zehn Jahren (12 Prozent) und den jungen Erwachsenen mit 7 Prozent. 60 Prozent der jungen Besucher sind männlich, damit weit weniger als etwa in anderen Jugendzentren, wie Monika Thiel von der Fachberatung vom Bezirksverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) OWL erklärt, der in Lemgo, Herford und Bielefeld Jugendhäuser betreibt.

Das mag auch an den vielen offenen Angeboten im Haus am Wall liegen. Kreative Angebote, Kochen, sportliche Aktivitäten (unter anderem Bouldern und Skaten), ein eigenes Ton-Studio für Musikaufnahmen oder auch Gaming stehen unter anderem auf dem Programm. Alles Angebote, die die Kinder und Jugendlichen altersübergreifend vor Ort wählen und ohne Anmeldung je nach Teilnehmerzahl spontan nutzen können. Das Konzept kommt an, und doch will das AWO-Team nachjustieren.

So soll es ab Januar jeweils donnerstags einen Kids-Tag geben. Von 14 bis 19 Uhr dürfen dann nur die Sechs- bis Zwölfjährigen rein. Dann können sie unter sich bleiben, in einer Art &bdquo;Schutzraum“, wie es Monika Thiel umschreibt, auch, damit sie sich frei und ohne Scheu vor den Älteren entfalten können. Im Gegenzug sind die Älteren dann am Freitag unter sich. Zum Einstieg ins Wochenende will die AWO am Freitag den Jugendtag für Gäste ab zwölf Jahren etablieren. Die Jüngeren unter 14 Jahren müssen dann um 20 Uhr nach Hause gehen, für die Älteren bleibt das Haus bis 22 Uhr geöffnet und damit deutlich länger als bislang (19.45 Uhr).

Endlich: neuer Mitarbeiter kommt Auch das Angebot will die AWO aufstocken: So soll es zusätzliche Bewegungsangebote im Garten geben, dafür wurde das Beachareal bereits abgebaut, das nicht angenommen wurde. Was genau dort neu umgesetzt wird, das will das Team gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen klären. Auch die Gaming-Ecke soll aufgepeppt werden, aber dafür auch eine Stoppuhr erhalten, damit es den Nutzern leichter fällt, ihre vorgegebenen Zeiten einzuhalten. Ausgebaut werden soll auch das Tonstudio-Projekt : Dort hofft die AWO auf öffentliche Förderungen, überlegt einen Musik-Stammtisch einzurichten, Workshops anzubieten oder auch Konzerte mit lokalen Künstlern anzubieten.

&bdquo;Denn das ist es, was sich die Jugendlichen wünschen“, erklärt Silvia Exler, weniger Party sei da gefragt, als vielmehr Turniere jedweder Art oder auch Konzerte. Außerdem plant das Team, Bundestagswahl und Wahlkampf pädagogisch zu begleiten, würde gerne Gedenkstättenfahrten anbieten, die aufsuchende Jugendarbeit verstärken oder auch einen Queer-Treff vor Ort anbieten.

Das Ganze steht und fällt aber auch mit der Mitarbeiterzahl. Im kommenden Jahr kann die AWO im Kastanienhaus wieder drei feste Mitarbeiter in Teilzeit stellen. Nicht zuletzt aufgrund des Fachkräftemangels war eine Stelle zuletzt vakant geblieben, so Monika Thiel. Hinzu kommen in Lemgoer Jugendhaus noch FSJler, Auszubildende und Honorarkräfte.

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