Da überall steckt in Lemgo Leader drin

Lemgo. Ob Soccerfeld, Ilsepark oder Dorfgemeinschaftshaus Hörstmar - überall steckt Leader mit drin. Leader, das ist ein Förderprogramm der EU zur Stärkung und Entwicklung des ländlichen Raums. Zu den Nutznießern zählt auch Lemgo, das sich mit Lage und Leopoldshöhe zur Leader-Region &bdquo;3L-in-Lippe“ zusammengetan hat. Und das bereits zum zweiten Mal. Noch bis zum 2027 läuft die aktuelle Förderphase. Einiges hat sich bereits getan, und weiterhin sind Anträge, auch von Vereinen oder Dorfgemeinschaften, möglich.

Leader und Regionalbudget Leader, erzählt Susanne Weishaupt, Leadermanagerin für die Region, ist ein fortlaufender Prozess. Rund 2,7 Millionen Euro gibt für den Zeitraum 2023 bis 2027 für &bdquo;3L-in-Lippe“ zu verteilen. 45 Prozent davon gehen an Lemgo, 38 Prozent der Fördergelder an Lage und 17 an Leopoldhöhe. Hinzu kommt noch das sogenannte Regionalbudget von Bund und Land mit insgesamt 200.000 Euro jährlich für kleinere Projekte bis 20.000 Euro, das nur Leader-Regionen zur Verfügung steht.

Das Verfahren Mit 70 Prozent (Leader), beziehungsweise 80 Prozent (Regionalbudget) werden die bewilligten Projekte gefördert. Wichtig dabei ist stets, dass lokale Akteure und auch Ehrenamtler die Projekte mitgestalten, sich also einbringen für ihre Region. Die Entscheidung fällt dann zunächst die Lokale Aktionsgruppe (LAG) mit Vertretern aus dem öffentlichen Bereich, Wirtschafts-, Sozialpartnern und Bürgern der drei Kommunen. Ist das Projekt dort erst einmal beschlossen, müssen die Leader-Anträge aufbereitet und an die Bezirksregierung zur Bewilligung geschickt werden.

Ein vor allem bei den Leader-Anträgen durchaus aufwendiges Unterfangen, wie Susanne Weishaupt erklärt. Denn dabei geht es nicht nur darum, den Nutzen für dörfliches das Leben und die Gemeinschaft im konkreten ländlichen Raum darzulegen, sondern auch darum, Kosten zu &bdquo;plausibilisieren“, das heißt unter anderem, für jedes Gewerk drei Angebote von Unternehmen beizufügen. Liegt die Bewilligung von der Bezirksregierung vor, müssen die Projekte aus dem Regionalbudget noch im selben Jahr, die Leaderprojekte bis 2027 abgeschlossen werden.

Die kleinen Projekte Allein in Lemgo wurden seit 2016 über das Regionalbudget 32 und über Leader 12 Projekte umgesetzt. In der laufenden Förderphase wurde 2023 über das Regionalbudget unter anderem ein Rikscha-Projekt vom Freundeskreis St. Loyen realisiert, 14.400 Euro gab es dafür aus dem Regionalbudget, 3850 Euro steuert der Freundeskreis bei. Auch die nachhaltige Ausstattung des Dorfgemeinschaftsraums Wahmbeck stand auf der Agenda. Neues nachhaltiges Mobiliar wurde für den Dorftreff angeschafft. 14.400 Euro steuerte dafür das Regionalbudget bei.

Im vergangenen Jahr dann durften sich unter anderem die Ziegler in Entrup freuen. Sie erweiterten ihren Vereinstreff zu einem Raum für Begegnung im Dorf und konnten dafür 7400 Euro Förderung einstreichen. Öffentliche Boulebahnen entstanden beim TV Lemgo und beim TSV Kirchheide (Förderung jeweils 9600 Euro). Fahrradreparatursäulen von Stadt und ADFC wurden ebenso bezuschusst wie eine Rutsche auf dem Spielplatz Lüerdissen, eine Theaterjurte der Pfadfinder, zusätzliche Ausstattung am Pumptrack oder auch ein Aktivpark des VfB Matorf.

Die großen Leaderprojekte Bei den aktuellen Leader-Projekten harrt einiges auf die Umsetzung. Ein Konzept für junge Kultur soll gemeinsam mit Lage und Leopoldshöhe erarbeitet werden. Für Lemgo steht eine Strategie für nachhaltige Gewerbegebiete mit Gesamtkosten von 110.000 Euro auf der Agenda. Professionell begleitet können die Unternehmen Konzepte für die nachhaltige Gestaltung ihres Gewerbegebietes erarbeiten.

Auch das Freibad Kirchheide zählt zu den laufenden Leader-Projekten . 340.000 Euro würden in die Modernisierung des Bades fließen, 70 Prozent der Kosten über Leader getragen, den Rest müssten Stadt, Freibadverein und Stadtwerke stemmen. Die LAG hat das Projekt bereits abgenickt, jetzt werden die Anträge für die Bezirksregierung erstellt. Läuft alles nach Plan, könnten im Herbst die Arbeiten starten.

Von der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) bewilligt ist auch ein Verkehrsgutachten für einen Bürgerbus für die Lemgoer Dörfer . Wo ist Bedarf, welcher Fahrplan, welcher Kommunikationsweg wäre nötig? Auch hier hat die LAG bereits ihren Segen gegeben, jetzt muss die Bezirksregierung noch zustimmen.

Anträge sind weiter möglich Bis 2027 sind noch weitere Projektideen willkommen. Ob von Vereinen, Privatpersonen oder von der Kommune - nachhaltig, die Lebensqualität und das Miteinander im dörflichen Raum fördernd, innovativ und klimafreundlich sollten die Anträge sein. Ansprechpartnerin ist Susanne Weishaupt, regionalmanagement@3L-in-Lippe.de. Sie informiert und begleitet durch das Verfahren. Weitere Infos unter www.3l-in-lippe.de.

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