Diese KI-Kunst bekommt in Lemgo Preise

Lemgo. Wer von Künstlicher Intelligenz Bilder erstellen lässt, erlebt manchmal Überraschungen. Ist der Computer am Werk, &bdquo;kann auch mal ein Finger oder ein Bein fehlen“, sagt Anja Moldehn, Geschäftsführerin des Centrum Industrial IT (CIIT). Es ist also gar nicht so einfach, die Technik so zu bedienen, dass sie die erwünschten Bilder generiert. Ein vom CIIT initiierter &bdquo;Foto“-Wettbewerb sollte Ängste und Hemmungen beim Umgang mit KI abbauen, wie Moldehn sagt. Die Resonanz auf den Aufruf war gut, die Ergebnisse ebenfalls. 20 der Bilder werden nun noch bis Ende März in einer Ausstellung im CIIT auf dem Lemgoer Campus gezeigt.

Die Teilnehmerzahl war ebenfalls eine Überraschung, aber eine positive: Insgesamt 65 Teilnehmer reichten ihre Bilder ein. Unter ihnen sind vor allem Studenten und Mitarbeiter der Technischen Hochschule. Sie nutzten ein KI-Tool, zum Beispiel ChatGPT, um ihre &bdquo;Vision der Zukunft des Alltags oder der Arbeit“ darzustellen, wie die Aufgabe lautete, und beschäftigten sich mit der Frage, wie die KI die Welt verändern wird.

Heraus kamen spannende Bilder, sagt Moldehn. 20 wurden ausgewählt und von einer Jury bewertet. Sehenswert und teils erstaunlich sei, welche Visionen die Teilnehmer entwickelten. &bdquo;Viele Bilder sind schön und positiv.“ Aber es seien auch Werke dabei, die sich kritisch mit dem Thema Technik und Künstliche Intelligenz auseinandersetzen. Beispielsweise die Sieger-Werke: Auf dem ersten Platz landete David Schander mit dem Bild &bdquo;Die zweite Erschaffung Adams“. Vorbild ist natürlich das berühmte Gemälde Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle. In David Schanders Version ist es ein Mensch, der den Finger Richtung Roboter aussteckt - oder ist es genau andersherum?

Düstere Vision Die Jury belohnte den Studenten dafür mit dem ersten Platz und 500 Euro. Für die Plätze zwei und drei gab es 300 beziehungsweise 200 Euro. In der Jury saßen Markus Lange-Hegermann von der KI-Akademie OWL, einer Einrichtung, die das KI-Know-how der Hochschulen in OWL bündeln will, Silvia Hermann, Leiterin des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake, Timo Broeker vom TH-Transferprojekt &bdquo;Trinnovation OWL“, Professor Dr. Josef Löffl, Leiter des Instituts für Wissenschaftsdialog, und Anna-Lena Büker, Praxis-Doktorandin im Bereich &bdquo;Künstliche Intelligenz im Kommunikationsdesign“ im Fachbereich Medienproduktion der TH.

Der mit dem zweiten Preis ausgezeichnete Maik Günzel zeigt in &bdquo;Wiederherstellung“ die düstere Vision eines alten Manns, bei dem alles bis auf den Kopf durch künstliche Körperteile ersetzt wurde. Bei &bdquo;Uniqueness“ (Einzigartigkeit) von Emily Lorenz scheinen die Roboter die Mehrheit zu sein, nur noch ein einziger Mensch ist übrig geblieben. Darstellungen von Krieg und Gewalt waren nicht erlaubt. Ebenso durften die Teilnehmer die Bilder nicht nachbearbeiten.

Die 20 ausgewählten Werke, auf Metallplatten ausgedruckt, sind im Sommer auch im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake zu sehen. Eröffnet wird die Schau dort am Sonntag, 22. Juni, beim Familienfest des Museums. Zu sehen ist sie dann bis Sonntag, 24. August.

Der Kreativwettbewerb fand unter dem Motto &bdquo;Future NextGen Challenge“ statt. Weitere Herausforderungen sollen kommen, sagt Moldehn. Das nächste Mal steht voraussichtlich der Bau eines kleinen Roboters auf dem Programm.

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