Ein letztes Mal: So rockt Lemgo in den Mai

Lemgo. &bdquo;Es ist der letzte Tanz“, sagt Dirk Bensel, Vorsitzender des Vereins &bdquo;Lippe rockt“, schwermütig. Und tatsächlich, die beliebte Veranstaltungsreihe &bdquo;Lemgo rockt in den Mai“ im Kesselhaus hat es an diesem Abend in der Form zum letzten Mal gegeben. Zu hoch sind die Kosten für den Verein geworden und zu gering der Nachwuchs für die Bühne: Denn jungen unbekannten Bands an diesem Abend eine Chance zu geben, vor Publikum zu spielen, das ist seit jeher die Philosophie des Vereins gewesen. Aber: Es geht weiter. Wo genau, das wollte der Vereinsvorstand noch nicht verraten, möchte es aber mitteilen, sobald alles in trockenen Tüchern ist - und auf ein paar Änderungen müssten sich die Besucher auch einstellen.

Eines ist es bei &bdquo;Lemgo rockt in den Mai“ immer zuverlässig gewesen: laut. Seit der Verein die Veranstaltungsreihe im Jahr 2019 wieder aufgenommen hatte, erfreute sich der Abend immer größerer Beliebtheit, viele Menschen kamen regelmäßig und reisten auch gern aus dem Umland an. &bdquo;An zu wenigen Besuchern mangelte es nie“, betonten Dirk Bensel, Jörn Stücke und Michael Terwesten aus dem Vereinsvorstand. Und auch an diesem Mittwochabend waren wieder knapp 200 Besucher zu Gast, die sich beim Headbangen und Tanzen zu guter und lauter Musik sichtlich wohlfühlten.

Es fehlen Nachwuchsbands

Die steigenden Preise hätten dem Verein zu schaffen gemacht, sagte Bensel. &bdquo;Alles ist auch für uns teurer geworden und hinzu kam dann noch, dass die lokalen Nachwuchsbands fehlten. Denn aus diesem Grund haben wir ja überhaupt erst mit &bdquo;Lemgo rockt in den Mai“ begonnen: um unbekannten Bands eine Bühne zu geben. Und auch die Sponsoren lassen sich kaum noch begeistern, hinter uns liegt mehr als ein halbes Jahr, in dem wir diese akquiriert haben.“ Neben dem hohen ehrenamtlichen Einsatz der rund 15 aktiven Mitglieder des Vereins hätten einige von ihnen für die Veranstaltung im vergangenen und in diesem Jahr in Vorleistung gehen müssen, sagte Schatzmeister Jörn Stücke. &bdquo;Und ohne das Herzblut, das wir in den Verein und die Veranstaltungen stecken, wäre das Ganze ohnehin nicht möglich.“

Neue junge und unbekannte Bands gab es an diesem Abend nicht. Dafür aber durchaus bekanntere, die die Vorstandsmitglieder und gleichzeitig Bandmitglieder der Gruppe &bdquo;68FL:OZ“ auf Konzerten kennengelernt haben und sie in einer Art &bdquo;Auftritt-Austausch“ nach Lemgo locken konnten. &bdquo;Dafür treten wir dann auch bei denen auf“, erklärte Terwesten. Neben &bdquo;68FL:OZ“ standen aus Lemgo auch die Lokalmatadore &bdquo;Leak“ auf der Bühne. &bdquo;Falling Bricks“ und &bdquo;Weber & Knechte“ kamen aus Bielefeld, &bdquo;b.o.s.c.h.“ aus Wilhelmshaven und &bdquo;Chaos Messerschmitt“ aus Österreich. &bdquo;Eine tolle Mischung, die wieder einmal zeigt, dass wir nicht auf bestimmte Genres festgelegt sind“, betonte Terwesten.

Wie und wann genau es vom Verein aus mit welcher Veranstaltung weitergehen wird, das werde die Band vermutlich im Herbst verkünden können, erklärte Bensel. Klar sei aber schon jetzt, dass es ohne Eintritt nicht mehr funktionieren werde. Es werde wohl eine größere Veranstaltungsfläche in Lippe und größere Bands geben, wobei junge Nachwuchsbands nach wie vor sehr gern gesehen seien. Wie gewohnt soll es bei einem Veranstaltungstag bleiben, mit vier bis fünf Bands, wobei eine größere dabei sein soll.

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