Warum der Lemgoer Bega-Balkon ganz anders kommt als geplant

Lemgo. Lange ist es ruhig geblieben um den Bega-Balkon. Um das Projekt, das zunächst als freischwebende Rampe über der Bega geplant war, nach Kostenexplosionen deutlich kleiner konzipiert wurde, kurzfristig ganz auf der Kippe stand und jetzt doch gebaut werden soll. Im kommenden Monat starten die Bauarbeiten.

Im Juni geht es los. Dann wird der &bdquo;kleine“ Bega-Balkon gebaut, als Freizeitfläche am Lindenwall, direkt gegenüber von den Begaterrassen. Besucher dürfen sich auf eine etwa 80 Quadratmeter große Plattform freuen, die im spitzen Eck den Fluss leicht überragt und mit Holzdeck ausgestattet wird. Gegebenenfalls wird es noch mobile Bestuhlung geben, auch, weil die Fläche bei Bedarf für Veranstaltungen genutzt werden soll. Etwa 250.000 Euro wird der Balkon kosten, von denen 60 Prozent über Fördermittel abgedeckt sind.

Wenig übrig von den ursprünglichen Entwürfen Läuft alles nach Plan, könnte der neue Bega-Balkon nach etlichen Jahren der Planung dann Ende September fertig sein und damit auch das Projekt Auenpark endlich seinen Abschluss finden. Per Architektenwettbewerb und mit Hilfe der Städtebauförderung war die Gestaltung der Begauauen 2017 in Angriff genommen worden, ein Bestandteil davon war damals bereits der Bega-Balkon , mit dem die Gestaltung des neuen Auenparks seinen Abschluss finden sollte. Der Auenpark wurde bereits 2023 eingeweiht, der Bega-Balkon aber ließ weiter auf sich warten.

Nach diversen Umplanungen beginnen jetzt im Juni die Bauarbeiten - von der ursprünglichen Planung ist dabei aber nur wenig übrig geblieben. D enn schon 2020 stellte sich heraus, dass Entwurf und Budget nicht in Einklang zu bringen waren . Die aufwendige Verankerung und die dafür nötigen Bohrpfähle trieben die Kosten in die Höhe. Weitere Varianten mussten her, unterschiedliche Alternativen wurden diskutiert. Den Zuschlag erhielt 2021 ein ähnlicher Entwurf mit 165 Quadratmetern Nutzfläche , die deutlich über die Bega ragen sollte, mit langgezogenen Sitz-Treppenstufen, Rampe und Treppe. Das Ganze hoffte man für 314.000 Euro umzusetzen, doch daraus wurde nichts. Bei 660.000 Euro wurde die Reißleine gezogen und die Diskussion ging von vorne los.

Kritik bis zuletzt Durchsetzen konnte sich letztlich ein deutlich abgespeckter Mini-Balkonentwurf, dessen Eck über die Bega hinausragt, mit 80 Quadratmetern Fläche. 250.00 Euro soll das Ganze jetzt kosten, 60 Prozent davon werden über Fördermittel getragen. Zu viel für die Grünen, die das Projekt angesichts der klammen Kassen ganz abblasen wollten, die SPD sprach sich für eine günstigere Terrassen-Variante aus - die ihres Ermessens nach für kulturelle Veranstaltungen auch noch ausgereicht hätte. Die FDP lehnte das Projekt als überteuert ab. Fürsprecher gab es hingegen von CDU und BfL, die vom &bdquo;I-Tüpfelchen“ der gelungenen Auenpark-Gestaltung sprachen .

Wie das &bdquo;I-Tüpfelchen“ bei den Bürgern ankommt, das wird sich ab Herbst zeigen. Voraussichtlich im September soll der Bega-Balkon fertig sein.

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