So sehen die Entwürfe für die neuen Grundschulgebäude in Lieme und Kirchheide aus

Lemgo. Ende vergangenen Jahres haben Schüler der Grundschule West (Lieme) und Kirchheide 30 Architekturbüros für den Wettbewerb zur Neugestaltung der Schulen aus mehr als 400 Einsendungen ausgelost. Hintergrund ist die Raumnot an den Bildungseinrichtungen. Nun stehen die Gewinner fest. Die ersten vier Plätze für beide Standorte sind ab sofort in der Städtischen Galerie Eichenmüllerhaus, Braker Mitte 39, zu sehen. Sie können donnerstags und freitags von 10 Uhr bis 18 Uhr sowie samstags von 10 Uhr bis 14 Uhr besichtigt werden. Der letzte Ausstellungstag ist Sonntag, 27. Juli, von 10 Uhr bis 14 Uhr.

Eines vorweg: Einen kompletten Abriss und Neubau wird es weder in Lieme noch in Kirchheide geben. Das beruhigte die Lehrer, Schüler und Eltern, die die Ausstellung bereits am Freitag vorab besichtigen durften, offenbar. Am Sonntag wurde die Ausstellung offiziell eröffnet.

Grundschule Kirchheide Bei der Grundschule Kirchheide hat die Jury der Entwurf von &bdquo;htarchitektur Henrike Thiemann Architekten“ aus Münster gemeinsam mit dem Landschaftsplanerbüro &bdquo;Müller Dams Landschaften“ aus Osnabrück und dem Innenarchitekturbüro &bdquo;null2elf Eitner Riepnhausen“ aus Düsseldorf überzeugt. Wie Nicole Wagener von der Gebäudewirtschaft Lemgo erläuterte, sieht dieser einen Eingang im Süden vor, wo sich auch weiterhin die dann ausgebaute Bushaltestelle und die Elterntaxi-Haltestelle befinden. Von Norden über den Alten Schulweg führt der Zugang künftig über eine Brücke ins Gebäude.

Im neuen Obergeschoss, das mit Holzelementen aufgestockt wird, werden die Klassenräume untergebracht - aufgeteilt in zwei Cluster. In der Mitte befindet sich der Aufzug, der Barrierefreiheit gewährleistet. Leseecken sowie Nischen zum Ausruhen runden das &bdquo;Gewächshaus der Idee“ ab, so die Planer. Es gibt Zugang zum Schulhof und Garten.

Im Erdgeschoss liegt das Kinderrestaurant mit großen Außenfenstern, von denen die Schüler Richtung Kita schauen können. Außerdem wird es Außenplätze geben. Daneben liegt das Foyer mit einer Bühne, das mit dem angrenzenden Musikraum und der Mensa verbunden werden kann zu einem großen Raum für Veranstaltungen. Die Räume können auch als Stadtteiltreff und als Café dienen. Außerdem befindet sich hier die Verwaltung.

Im Keller werden die Fachräume sein, zum Beispiel für die Naturwissenschaften und Kunst. Das Dach wird begrünt. Der Neubau im Norden der Grundschule Kirchheide wird abgerissen. Dort sollen die Pausen-WCs hinkommen. Schollenartige Grünflächen sollen den mehr als 3000 Quadratmeter großen Schulhof gliedern. Es wird eine Arena mit Sitzstufen, einen Schulgarten, Bewegungsangebote, Baumhäuser und Werkterrassen geben.

Grundschule Lieme Für die Grundschule Lemgo West ist der Entwurf des Büros &bdquo;Marocco“ aus Berlin gemeinsam mit &bdquo;nsp landschaftsarchitekten“ und &bdquo;stadtplaner Part-GmbH schonhoff schadzek depenbrock“ aus Hannover sowie dem Innenarchitekturbüro Anna Caspar aus Berlin ausgewählt worden. Der nördliche Gebäudeteil aus den 50ern und ein Großteil der Erweiterung aus den 80ern werden zurückgebaut. Der Neubau integriert den Bestandsbau, überspannt ihn teilweise. Die neue Gebäudestruktur soll dafür sorgen, dass die Schule einen großen, geschützten Schulhof und gleichzeitig eine Abgrenzung zur Nachbarbebauung hat.

Das Hauptgebäude ist konzipiert als Holzbau mit einer Lochfassade und Holzfenstern. Außen gibt es Laubengänge. Eine Fußbodenheizung sorgt für Wärme im Winter und Kühlung im Sommer. Auf dem Gebäude finden sich Photovoltaikanlage und Gründach. Es wird barrierefrei gestaltet und bekommt ein Obergeschoss.

Im Erdgeschoss sind Fachräume, Sekretariat, Schulleitung, Foyer, Aula und Mensa angesiedelt. Im Obergeschoss gibt es Klassen- und Differenzierungsräume sowie einen großen OGS-Bereich. Im bestehenden Untergeschoss ist Platz für weitere Räume, beispielsweise für die Lehrkräfte oder Technik.

Auf dem Schulhof gibt es Platz zum Fußballspielen und Weitspringen, einen Fahrradparcours und Hängematten. Spiel- und Ruheflächen unter Bäumen sind ebenso eingeplant wie Insektenhotels, eine Benjeshecke, alte Obstsortenbäume, eine &bdquo;Himalayalandschaft“ sowie Klettermöglichkeiten.

Die Bushaltestelle am Schäferberg bleibt erhalten. Die Busspur, die Rettungszufahrt und die Zone, wo Eltern ihre Kinder absetzen können, bleiben im Südosten. Damit die Stellplätze der Schule und auch die Anlieferung möglichst nicht für Begegnungsverkehr sorgen, sind diese im Südwesten angesiedelt.

So geht es weiter Frank Limpke, kaufmännischer Betriebsleiter der Gebäudewirtschaft und Mitglied der Jury, sagte: &bdquo;Wir haben die Entwürfe in einer sehr langen Sitzung bewertet und dabei besonderen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Das zeigt sich unter anderem bei den verwendeten Materialien. Ein Großteil der neuen Teile wird aus Holz sein.“

Der Kämmerer wies außerdem darauf hin, dass die Pläne &bdquo;sicherlich nicht eins zu eins umgesetzt“ werden. &bdquo;In den kommenden Monaten wird es um die Details gehen.“ Und erst nach der Endabstimmung würden die Kosten aufgestellt. Die Stadt wolle dafür nach Fördermitteln suchen und parallel nach Ausweichquartieren für die Schüler während der Bauphase. &bdquo;Ich kann daher noch nicht sagen, wann Sie dort einziehen können, aber ich bin mir sicher, am Ende des Tages haben wir etwas ganz Besonderes für die Schüler geschaffen.“

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