Ein Modulbau hilft Lemgoer Gymnasium aus der Raumnot

Lemgo. Pünktlich zum neuen Schuljahr sind die Modulklassen auf dem Schulhof des Engelbert-Kaempfer-Gymnasiums (EKG) in Betrieb gegangen. Auf drei Ebenen bietet der Modulbau Platz für neun Klassen und Zusatzräume. Damit kann die Raumnot am EKG gelindert werden, das seit dem PCB-Vorfall im Klassentrakt auf 16 Klassenzimmer verzichten muss.

Ein erfolgreiches Projekt, wie die Stadt in einer Pressemitteilung schreibt. Ende Mai wurden die ersten Container geliefert, die zügig in die Höhe wuchsen . Bereits drei Monate später ist jetzt alles für den Unterricht ausgestattet, und die Schüler konnten den Modulbau passend zum neuen Schuljahr beziehen.

Projektleiter Holger Strate von der Gebäudewirtschaft Lemgo erklärt dazu in der Mitteilung: &bdquo;Der Zeitplan war sehr straff, und auch die Logistik auf den engen Flächen und Zufahrten war nicht einfach, aber es hat alles geklappt. Die Leistung der Firma C+P Modulbau aus Angelburg war super, ebenso die Leistungen aller lokalen Beteiligten, von den Firmen bis zum Hausmeister.“ Lediglich im Außenbereich müsse die Anlage noch gestaltet werden und das Grün wachsen.

Erleichtert zeigte sich laut Mitteilung auch Schulleiterin Bärbel Fischer: &bdquo;Unsere Raumnot in den vergangenen Monaten war groß, und deswegen sind wir froh, dass wir nun diese Ausweichräume zur Verfügung haben. Auf den ersten Blick fällt auch gar nicht auf, dass in den Wänden Container stecken. Die großen Fenster lassen viel Licht herein, und im Handumdrehen haben unsere Klassen sich die Räume ganz individuell und gemütlich zu eigen gemacht. Auch die Eltern waren sehr positiv überrascht.“

Knapp 2,6 Millionen Euro hat’s gekostet Positive Worte gibt es auch von Bürgermeister Markus Baier, der den Bau im Rekordtempo lobt: &bdquo;Hier haben von unserer Gebäudewirtschaft und den Städtischen Betrieben über die Schulleitung und die Schulverwaltung bis hin zu den Lemgoer und weiteren Firmen alle gemeinsam dafür gesorgt, dass in kürzester Zeit ein auf die Bedürfnisse der Schule abgestimmter Modulbau entstanden ist.“

Die Wünsche der Schule seien bei der Gestaltung des Modulbaus berücksichtigt worden. So ist es beispielsweise möglich, drei der Klassenräume mit beweglichen Faltwänden zu teilen, so dass die Schüler in Kleingruppen arbeiten können. Sitznischen in den Obergeschossen können für individuelle Arbeiten genutzt werden, im Erdgeschoss kann ein Sanitätsraum eingerichtet werden. Die Anschlüsse unter anderem für Fernwärme wurden aus den umliegenden Gebäuden verlegt. Die technische Ausstattung in den Modulklassen sei mit der der übrigen Klassenräume an der Schule zu vergleichen. 2,58 Millionen Euro hat die Stadt in den Bau investiert, damit sei der Kostenrahmen nicht nur eingehalten, sondern leicht unterschritten worden.

Ergebnisse der Probesanierung stehen noch aus Nötig geworden war der Modulbau aufgrund der Schadstoffbelastung im benachbarten Schulgebäude. Im vergangenen Jahr war dort bei Routineuntersuchungen eine PCB-Belastung in einzelnen Klassenzimmern festgestellt worden und der Klassentrakt in Folge kurz vor den Sommerferien 2024 gesperrt worden. Es folgten aufwendige Untersuchungen und Probesanierungen, deren Ergebnisse noch nicht in Gänze ausgewertet, für das weitere Vorgehen bei der Sanierung aber entscheidend sind. Die Stadt hofft jetzt, in Kürze die Ergebnisse präsentieren und dann auch die weitere Marschroute vorgeben zu können.

Dann klärt sich auch, wie lange die Modulklassen am EKG genutzt werden können und ob sie im Anschluss an anderen Schulen zum Einsatz kommen – zum Beispiel bei der Sanierung der Wallschule, die ab 2027/28 angesetzt ist und derzeit in weiten Teilen von den Oberstufen der beiden Lemgoer Gymnasien und der Musikschule genutzt wird.

Bis dahin aber wird die Erprobungsstufe des EKG die neun Modulklassen vorrangig nutzen. Eine wichtige Entlastung für das Gymnasium, das sich allerdings vorerst weiterhin etwas begrenzen muss. Schließlich sind mit dem Klassentrakt insgesamt 16 Räume entfallen, was das EKG im vergangenen Schuljahr dazu zwang, auch Fachräume und Mensa als Klassenzimmer zu nutzen.

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