Durch den Wald: Warum Radler über die Landstraße von Detmold nach Lemgo gelotst werden

Lemgo. Wo in Lippe sind die Radwege in Ordnung, wo gibt es Verbesserungsbedarf, wie dringend ist der? In loser Folge nimmt die LZ diesen Sommer Radwege in Lippe unter die Lupe, zuletzt etwa in Lemgo zwischen Hornschem Weg und &bdquo;Zum Kleinen Siek“ oder in Detmold an der Friedrich-Ebert-Straße . Heute geht es um die Strecke zwischen Wahmbeckerheide und Brake.

Eines vorweg: Dort, an der Hauptstraße/Residenzstraße, ist laut Polizei in den vergangenen Jahren kein Unfall mit Radlern geschehen. Und ja, viele Rader sind da nicht unterwegs, aber es muss ja nicht erst etwas passieren - wie kommt es also überhaupt dazu, dass die unübersichtliche, dunkle Strecke durch den Wald als Verbindung zwischen Detmold und Lemgo ausgewiesen ist? Eine Strecke, die Ortskundige meiden und die zum Beispiel Werner Kloppmann vom ADFC Lippe, wenn möglich, gar nicht erst nutzen würde - und wenn, dann nur mit gelber Weste?

&bdquo;Die Fahrbahn ist breit genug“ Der Kreis Lippe stellt klar, dass der Radverkehr zwischen den Innenstädten von Detmold und Lemgo mit Wegweisern über Klüt und Bentrup-Loßbruch über die Hauptroute entlang des Geh-/Radwegs der Lemgoer Straße (Bundesstraße 238) geführt wird. &bdquo; Die Route über die Hauptstraße und Residenzstraße ist lediglich eine Alternativroute, die die ländlichen Ortsteile wie Wahmbeckerheide und Brokhausen anbindet“, erklärt die Pressestelle. Laut Straßenverkehrsordnung dürfen Radler außerorts nur mit einem Abstand von mindestens zwei Metern überholt werden. &bdquo;Die dafür benötigte Breite der Fahrbahn ist vorhanden. Die objektive Sicherheit der Strecke ist somit gegeben“, heißt es. Aber gleichzeitig heißt es weiter: &bdquo;Dass das subjektive Sicherheitsempfinden abweichen kann, ist verständlich.“

Die Route auf Wirtschaftswege im Umfeld der Residenzstraße/Hauptstraße/Braker Straße zu verlegen, sei geprüft worden. &bdquo;Es konnten jedoch keine geeigneten Wege gefunden werden.“ Verkehrsrechtliche Anordnungen für die Beschilderung der Radroute müssten in diesem Fall übrigens von den Kommunen selbst und nicht vom Kreis Lippe kommen. Dass es für den Bau eines Geh-/Radweges vom Landesbetrieb Straßenbau (Straßen.NRW) dort bisher nicht gelungen sei, Grund zu erwerben, sei der Radverkehrsförderung des Kreises Lippe bekannt und werde bedauert.

&bdquo;Radwegebau ist illusorisch“ Werner Kloppmann rät, die Strecke zu meiden. &bdquo;Man muss nicht zwangsläufig die Residenzstraße befahren.“ Offen sei vielmehr, ob man dort überhaupt eine Wegweisung ausschildern sollte. Er ist realistisch: &bdquo; Ein Radwegebau dort wäre zwar wünschenswert, ist aber illusorisch.“ Wahmbeckerheide etwa erreiche man nun mal auf direktem Weg auf dieser Route. &bdquo;Eine andere Möglichkeit, dorthin zu kommen, ist über den Detmolder Weg und die Birkenkampstraße.“ Ähnlich sieht es Lemgos Radverkehrsbeauftragter Gerhard Reineke. Auch er rät zu dieser Strecke. Ein Neubau entlang der L 941 - der Residenzstraße - habe keine Aussicht auf Erfolg. Die aktuelle Wegweisung sei ein wenig ein Relikt aus alten Zeiten, als das Land begonnen hatte, überhaupt ein überörtliches Radverkehrsnetz auszuweisen.

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