Lemgo-Brake. Rund 1000 Besucher sind am Sonntag auf das Gelände des Feuerwehrausbildungszentrums in Brake gekommen, um mit den lippischen Feuerwehren das 150-jährige Bestehen des Lippischen Feuerwehrverbands zu feiern. Beim großen Info- und Familientag zeigte sich die ganze Bandbreite moderner Feuerwehrarbeit – von spektakulären Technikvorführungen bis hin zu liebevoll restaurierten Oldtimern.
Bereits am Vormittag sorgte das Vegetationsbrandmodul „Phönix“ für staunende Gesichter, als es eindrucksvoll demonstrierte, wie Brände in unwegsamem Gelände bekämpft werden können. Kurz darauf eröffnete Landrat Dr. Axel Lehmann als Schirmherr die Veranstaltung und lobte die „enorme Bedeutung der Feuerwehren für Sicherheit und Zusammenhalt im Kreis Lippe“.
Es folgten eine Reihe von Vorführungen, die das breite Einsatzspektrum deutlich machten: Mit dem Schneidlöschgerät „Coldcut Cobra“ schnitten die Einsatzkräfte mit einem 300 Bar starken Hochdruckstrahl, der mit Schneidmittel versetzt war, mühelos durch eine Beton- und Metallplatte, während die Drohnenstaffel des Kreises Lippe aus der Luft einen Einsatz simulierte, der dazu diente, vermisste Personen aufzuspüren oder eine Gefahrenlage zu klären.
Besonders interessiert verfolgten viele Gäste die Präsentation des E-Vehicle Isolation Systems (EIS), das beim sicheren Umgang mit ausgebrannten Elektroautos zum Einsatz kommt. Auch die Realbrandausbildung im Brandsimulationsgebäude mit 500 Grad Innentemperatur sorgte für heiße Eindrücke. „Hier finden jedes Jahr 1000 Schulungen für Feuerwehrleute aus ganz Deutschland statt. Seitdem die Anlage 2004 ihren Betrieb aufgenommen hat, haben wir in Lippe keine Atemschutzunfälle mehr“, informierte Falco Schneider, Teamleiter des Feuerwehrausbildungszentrums.
Ein Publikumsmagnet ist die große Fahrzeugausstellung
Ein Publikumsmagnet war die große Fahrzeugausstellung: Neben modernen Flaggschiffen wie Drehleiter und Großtanklöschfahrzeug zogen historische Raritäten zahlreiche Blicke auf sich. Ein DKW-Löschfahrzeug von 1958, ein Schlauchwagen aus dem Jahr 1957, ein Feuerwehrauto von 1935 sowie die legendäre Mercedes-Benz-Drehleiter von 1939 erinnerten eindrucksvoll daran, wie sehr sich Technik und Arbeitsbedingungen verändert haben.
Auch die jüngsten Besucher kamen nicht zu kurz: An einer Löschwand durften sie selbst Wasser marschieren lassen, während Hüpfburg und Mini-Feuerwehrfahrzeuge für strahlende Kinderaugen sorgten. Die Jugend- und Kinderfeuerwehren sowie das Jugendforum Lippe nutzten die Gelegenheit, ihre Arbeit vorzustellen. Für musikalische Unterhaltung sorgten die Spielmannszüge aus Lage und Detmold mit kleinen Platzkonzerten.

Für das leibliche Wohl war unter anderem mit Erbsensuppe aus der Gulaschkanone oder Kürbiscremesuppe bestens gesorgt. Mit dem gelungenen Mix aus Hightech, Historie und familiärer Atmosphäre dürfte der Lippische Feuerwehrverband das Vertrauen in die Arbeit der Feuerwehren gestärkt haben.