Lemgo. Mit Einführung der neuen Elektrobusse wollen die Stadtwerke auch die Busverbindungen optimieren. Damit hoffen sie nach eigenen Aussagen, die Orte besser zu erschließen und den Fahrplan zu stabilisieren. Ziel ist es auch, Kirchheide besser anzubinden. Bereits im Dezember sollen die 14 neuen Elektrobusse durch das Lemgoer Stadtgebiet fahren. Parallel dazu wird auch die Streckenführung einiger Buslinien angepasst. Mit dem E-Antrieb habe das nichts zu tun, erklärt Jürgen Kleß, zuständiger Bereichsleiter von den Stadtwerken Lemgo, vielmehr gehe es darum, das Stadtbusnetz so effizient als möglich zu nutzen. Dabei gehe es um jede Minute, denn starker Verkehr oder auch zusätzliche Tempo-30-Zonen sorgten immer wieder dafür, dass Fahrzeiten und Pläne überprüft werden müssten. Bis zum Lebensmittelmarkt Jede Minute ist wichtig, und so werden im Bereich Vogelsang mit neuer Führung der Stadtbuslinie 3 etwa 2,5 Minuten gespart und dazu noch stärker frequentierte Bereiche besser erschlossen. Aktuell fährt die Linie die Route Wilmersiek-Hölderlinstraße-Eichendorffstraße-Kleiner Spiegelberg und Spiegelberg, dreht dort und fährt die gleiche Strecke zurück. Um am Vogelsang auch Lebensmittelmarkt und Wohnbereich der Lebenshilfe besser zu erschließen, wollen die Stadtwerke eine Schleifenfahrt vom Wilmersiek über die Strecke Vogelsang-Spiegelberg-Kleiner Spiegelberg-Eichendorffstraße-Hölderlinstraße-Wilmersiek einrichten. Dafür wird es ab Dezember eine neue Haltestelle im Bereich des Kreisels Wilmersiek sowie eine weitere am Vogelsang in Höhe der Karla-Raveh-Gesamtschule geben. Mit Baustellenbeginn in der Hölderlinstraße im Frühjahr 2026 wird die Linie 3 dann dauerhaft über die Hebbelstraße fahren. Änderungen sind auch für die Streckenführung der Linie 2 im Bereich Brake geplant. Stadtauswärts soll der Bus ab Dezember von der Residenzstraße über die Bachstraße zur Wiembecker Straße und weiter Richtung Stucken fahren. Damit entfällt stadtauswärts die Haltestelle Braker Markt. Dafür werde eine neue Haltestelle im Bereich Bachstraße/Wiembecker Straße eingerichtet. Letztlich sind auch noch Änderungen für die Linie 4 im Bereich Liemer Weg vorgesehen. Baustellenbedingt ist der Stadtbus dort vorübergehend über die Straße Am Bauhof gefahren. Diese Streckenführung habe sich bewährt und soll ab Dezember dauerhaft genutzt werden, zumal Fahrgäste so gut das Reha-Zentrum oder auch das „Lippiland“ erreichen könnten. Dafür werden zwei neue Haltestellen eingerichtet. Kirchheide bald im 30 Minuten-Takt Im weiteren Verlauf der Linie 4 werde die Haltestelle Liemergrund in Fahrtrichtung Lieme nicht mehr angefahren. Hier habe es immer wieder schwierige Verkehrssituationen gegeben, weil der Bus im Anschluss direkt auf die Abbiegespur Bielefelder Straße wechseln muss. Alternativ hätten Fahrgäste aber die Möglichkeit, die Linie 963 zu nutzen, die die Haltestelle im 30-Minuten-Takt Richtung Bad Salzuflen anfahre. Gute Nachrichten gibt es für die Kirchheider: Derzeit arbeiten die Stadtwerke an einem Konzept, die Anbindung an den Ortsteil deutlich zu verbessern. Statt 60-Minuten-Takt sollen die Busse bald alle 30 Minuten den Bereich Kirchheider Krug anfahren. Dafür soll auch die Stadtbuslinie 2 eingebunden werden. „Mit rund 1400 Bewohnern sehen wir in Kirchheide weiteres Fahrgastpotenzial“, so Jürgen Kleß, zumal der Ort mit dem Rad aufgrund der Steigungen etwas schwieriger zu erreichen sei. Derzeit arbeiten die Stadtwerke noch an dem Konzept, bei dem es auch um die Reichweite der E-Busse geht, und gehen davon aus, frühestens zum Herbst 2026 mit dem Halbstunden-Takt gen Kirchheide starten zu können. Und wie sieht es mit den übrigen Ortsteilen aus? Hörstmar und Voßheide seien über die Regionalbusse relativ gut angebunden, ebenso Lieme, dort allerdings nicht das Industriegebiet. „Da besteht noch ein gewisser Handlungsbedarf“. Leese und Wahmbeckerheide werden stündlich angefahren, doch wer zum Beispiel in Trophagen wohnt, hat wenig Chancen auf den öffentlichen Nahverkehr. Um diese Ortsteile besser anzubinden, setzen Stadtwerke und Stadt auf den Bürgerbus. Förderanträge für das Leaderprojekt sind bereits gestellt. Sollten die Mittel fließen, ginge es dann vor allem darum, Ehrenamtler für das Fahrprojekt zu gewinnen.