Bundesgartenschau in Lemgo? Politik lehnt Bürgerantrag ab

Lemgo. Bunte Blumen, moderne Landschaftsarchitektur und ein kulturelles Rahmenprogramm - das und noch viel mehr macht eine Bundesgartenschau (Buga) aus. Viele Touristen kommen zum Austragungsort, die Stadt kann sich präsentieren und die Bürger haben im besten Fall langfristig etwas davon. Das klingt für einen Lemgoer so gut, dass er die alte Hansestadt als Austragungsort vorschlägt. Doch die Verwaltung äußert große Bedenken.

Der Bürger schreibt in seinem Antrag, dass er Lemgo nach vorne bringen möchte. Die Veranstaltung solle nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in den Ortsteilen stattfinden und alle Bürger sollten mit einbezogen werden. Er sieht die Ausrichtung als Chance, Lemgo neu zu gestalten und das Ehrenamt zu fördern. In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses unterstrich er: &bdquo;Mein Wunsch ist, dass Lemgo wächst und nach vorne kommt. Ich liebe Lemgo.“ Er verstehe finanzielle Bedenken, sei daher auch für andere Ideen offen, die sein Ziel unterstützen.

&bdquo;’Ne Nummer zu groß für uns“ Bürgermeister Markus Baier entgegnete: &bdquo;Die Bundesgartenschau ist ’ne Nummer zu groß für uns. Uns fehlen die räumlichen Verhältnisse. Aber ich finde es immer gut, wenn Bürger Ideen haben und vorschlagen.“

In der Stellungnahme der Verwaltung heißt es konkret, dass die Kosten für eine Buga in der Regel im zweistelligen Millionenbereich lägen. Das sei für den städtischen Haushalt nicht zu stemmen. Die nächste Buga soll 2029 im Oberen Mittelrheintal stattfinden und nach mehreren Kostensteigerungen sogar ein Budget von 128 Millionen Euro haben.

Infrastruktur nicht ausreichend Darüber hinaus erfordere die umfangreiche Planung und Durchführung ein großes Team. Neueinstellungen wären notwendig. Außerdem fehle Lemgo eine geeignete zusammenhängende Entwicklungsfläche mit entsprechender Größe. Und dann wäre da ja noch die Infrastruktur. Mit Besucherzahlen im Millionenbereich wären die Straßen und die Bahn überlastet. Auch fehlten genügend Übernachtungsmöglichkeiten. Zum Vergleich: Die letzte Buga fand in Mannheim mit einer Einwohnerzahl von rund 318.000 Menschen statt. In Lemgo leben knapp 40.000 Einwohner.

Somit riet die Stadt von einer Bewerbung um die Buga ab. Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses sahen das offenbar genauso und lehnten den Antrag einstimmig ab. Übrigens: Hätte die Politik zugestimmt, wäre die Ausrichtung vermutlich erst in den 40er-Jahren realistisch gewesen, denn es liegen konkrete Bewerbungen bis 2037 vor.

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