Lemgo (khk). Rund 217 Millionen Euro Steuern hat das Finanzamt Lemgo im vergangenen Jahr eingesammelt. Das sind etwa sechs Prozent weniger Steueraufkommen als 2009, wie Irina Peters-Schwiete, Leiterin des Finanzamts, und Pressesprecher Georg Henneke auf einer Pressekonferenz am Mittwoch mitteilten.
231 Millionen Euro betrug das Steueraufkommen noch in 2009 und lag damit um etwa 14 Millionen Euro höher als 2010. Die Statistik weist für das vergangene Jahr einen Rückgang der Lohnsteuer um 2,4 Prozent auf rund 90 Millionen Euro auf, die damit aber immer noch den größten Batzen an der Gesamtsumme von 217 Millionen bildet. Dicht gefolgt wird sie von der Umsatzsteuer, die mit etwa 87 Millionen allerdings um 6,5 Millionen Euro unter dem Aufkommen von 2009 liegt. "Möglicherweise ist das eine Folge der Abwrackprämie", meinte Henneke, der den Rückgang des Steueraufkommens mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung als "eigentlich normalen Trend" bezeichnete und schon eine Tendenz nach oben erkennen konnte.
Für die sind auch die 24.000 Arbeitnehmer und 9.000 Gewerbetreibenden im Bereich des Finanzamts Lemgo zuständig. Deren Steuererklärungen werden von etwa 100 Mitarbeitern bearbeitet. Das waren schon mal mehr, allerdings wird auch im Finanzamt Personal reduziert. "Wir sind gerade unter 100 gerutscht", erklärte Henneke. Ein Finanzamtsmitarbeiter im Arbeitnehmerbereich ist für rund 2600 Fälle zuständig. Dass die im Finanzamt Beschäftigten trotzdem gute Arbeit leisten, wird durch eine Internet-Umfrage bestätigt. "Wir liegen bei dieser Umfrage in allen Bereichen über dem Bundesdurchschnitt, und darüber bin ich auch sehr stolz", sagte Irina Peters-Schwiete.
Weniger Mitarbeiter bedeutet aber für die Kunden möglicherweise auch längere Wartezeiten, bis sie ihren Steuerbescheid in den Händen halten können. Das Einscannen der Steuererklärungen und die elektronische Abgabe über die Elster-Software sollen die Arbeit erleichtern - was allerdings auch eine gewisse Sorgfalt beim Kunden voraussetze, erklärte Georg Henneke. Er wies darauf hin, dass die Elster-CD in der neuesten Ausführung beim Finanzamt abgeholt werden kann.