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Lemgo

Klinikum Lippe strukturiert Fachbereiche neu

Gelenkexperten praktizieren in Lemgo

Medizinische Kapazität in der alten Hansestadt: Dr. med. Hans-Gottfried Braun, leitender Arzt des Gelenkzentrums, erklärt eine Behandlungsmethode an einem Modell. - © Foto: Blum
Medizinische Kapazität in der alten Hansestadt: Dr. med. Hans-Gottfried Braun, leitender Arzt des Gelenkzentrums, erklärt eine Behandlungsmethode an einem Modell. (© Foto: Blum)


Lemgo (jub).Gebündelte Fachkompetenz: Der Umzug der Klinik für Orthopädie und des Gelenkzentrums von Detmold nach Lemgo ist fast abgeschlossen. Der Zusammenschluss soll vor allem die Patienten entlasten.

Untersuchung, Diagnose, Operation und anschließende Rehabilitation: Das Einsetzen einer neuen Gelenkprothese bedeutet für den Betroffenen oft Strapazen und Stress. Vor allem ältere Menschen sind mit den organisatorischen Fragen rund um den Eingriff häufig überfordert. Um den Fahrplan möglichst schon mehrere Wochen vor der Operation in trockenen Tüchern zu haben, werden am Klinikum Lippe jetzt neue Wege gegangen.

Die Kliniken für Orthopädie und Unfallchirurgie sind zu einer gemeinsamen Abteilung unter Leitung von Prof. Dr. Cyrus Klostermann zusammengeschlossen worden. So sind in Lemgo künftig das Gelenkzentrum und die Fußchirurgie untergebracht, während der Standort Detmold die Traumatologie und die Wirbelsäulenchirurgie erhält. Die orthopädische und unfallchirurgische Grund- und Notfallversorgung bleibt an beiden Standorten unverändert bestehen.

Im neuen Lemgoer Gelenkzentrum möchte die Klinikleitung die einzelnen Behandlungsschritte besser abstimmen und so die Patienten entlasten. "Es soll im Gelenkzentrum einen ersten Ansprechpartner mit Telefonnummer für den Patienten geben. Außerdem erhält er mit unserer Koordinatorin Sabine Wittelmeyer eine Kontaktperson, die sich um alle Fragen außerhalb der ärztlichen Behandlung kümmert", erklärt Dr. Helmut Middeke, Bereichsleiter des Ressorts Medizin des Klinikums Lippe.

Dr. Hans-Gottfried Braun, der leitende Arzt des Zentrums, soll den niedergelassenen Kollegen zudem als Experte zur Verfügung stehen. Seit 2000 ist der 48-jährige Mediziner in der Orthopädischen Abteilung des Klinikums Lippe tätig. Ihm zur Seite stehen vier weitere Fachärzte, die allesamt auf die operative Versorgung von Gelenkserkrankungen spezialisiert sind.

"Es geht bei vielen Patienten eben nicht nur um die eigentliche Operation, sondern auch um die häusliche Situation, die anschließende Reha und weitere Fragen", sagt Dr. Braun. "Viele ältere Patienten haben zudem einen pflegebedürftigen Lebenspartner zu Hause oder müssen selbst von der Diakonie versorgt werden", fügt der Facharzt an. Auf diese und weitere Probleme will das Klinikum in Zukunft mit einer Mischung aus medizinischer und organisatorischer Fachberatung eingehen. Eine weitere Erleichterung für die Patienten: Die Geriatrie mit Fachkräften für Logo- und Ergotherapie befindet sich ebenfalls am Standort.

Dr. med. Hans-Gottfried Braun umreißt das Behandlungsziel: "Es muss darum gehen, das passende Implantat für den Patienten zu finden, damit er sich selbstständig in seinem Umfeld bewegen und versorgen kann." Dabei sei das modernste Produkt nicht immer das sinnvollste, so der Lemgoer Mediziner. In Lippe setzen die Fachärzte seit Jahren auf die Langlebigkeit der verwendeten Endoprothesen. Parallel beschäftigen sie sich auch intensiv mit der Entwicklung neuer Modelle. "Das Klinikum Lippe befindet sich unter den 15 Top-Häusern in Deutschland, und wir wollen unseren Patienten auch in Zukunft erstklassige Versorgung und Betreuung bieten. Die jetzt vorgenommene Umstrukturierung ist der nächste Schritt in diese Richtung", so der Medizinische Leiter Dr. Helmut Middeke.

Der Umzug der Orthopädie mit allen ärztlichen Mitarbeitern nach Lemgo soll Ende des Jahres abgeschlossen sein.    

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